Die umstrittene Pkw-Maut von Verkehrsminister Dobrindt ist endgültig beschlossen.

Der Bundesrat verzichtete auf die Anrufung des Vermittlungsausschusses und billigte damit das vom Bundestag bereits verabschiedete Gesetz.
Mehrere Länder wollten das Gesetz im Bundesrat zwar noch aufhalten und in den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat schicken –
bei der Entscheidung im Bundesrat kamen nicht genug Länder zusammen, die wie Rheinland-Pfalz für Ausnahmen in Grenznähe waren.
Neben Rheinland-Pfalz wollten in erster Linie auch Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg nachträglich Ausnahmen für Autobahnabschnitte in Grenznähe durchsetzen.
Aus ihrer Sicht drohen den Grenzregionen wirtschaftliche Einbußen durch die Abgabe, die unterm Strich nur die ausländischen Fahrer belastet.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) betonte vor der Länderkammer, die Maut stehe der europäischen Idee entgegen und sei mit erheblichen Problemen für die Grenzregionen verbunden.
Dort fürchte der Einzelhandel Einbußen, weil künftig viele Tagestouristen ausbleiben könnten. Zudem würden viele ausländische Autofahrer von der Autobahn auf Bundesstraßen ausweichen.

Starten soll die Maut 2016, an einem noch nicht genannten Termin. Sie gilt für inländische Autobesitzer auf Autobahnen und Bundesstraßen, für Pkw-Fahrer aus dem Ausland nur auf Autobahnen.
Brüssel hat bereits angekündigt, die Maut genau unter die Lupe zu nehmen. Denn die Abgabe zahlen unterm Strich nur die ausländischen Fahrer, Inländer sollen ihr Geld über eine niedrigere Kfz-Steuer zurückbekommen. Das EU-Recht untersagt aber die Benachteiligung von Ausländern.