Mehr P&R für Grenzgänger
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 14/07/2014 um 00:07
Das Luxemburgische Transportministerium hat angekündigt, mehr P&R Parkplätze für Berufspendler zu bauen.
Dabei soll es in Zukunft am Autobahnparkplatz Grenzübergang Mesenich (Raststätte “Aire de Wasserbillig”) bis zu 400 Stellplätze geben.
Auf dem Parkplatz am Bahnhof in Wasserbillig sollen sogar auf 500 Autos Platz finden.
Hintergrund ist die Tatsache, dass immer mehr Grenzpendler mit dem eigenen Auto soweit fahren, bis sie den ÖPNV erreichen.
Bereits im September des vergangenen Jahres hatten Luxemburg, Rheinland-Pfalz und das Saarland ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet,
um gemeinsam ein grenzüberschreitendes Mobilitätskonzept auszuarbeiten.
Damit sollen der Individualverkehr reduziert und öffentlicher Transport oder Fahrgemeinschaften noch attraktiver gemacht werden.
Bis die Pläne in die Realität umgesetzt werden können dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen.
Dem Transportministerium zufolge soll bis zum Jahr 2020 alles fertig sein.
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Ein erster Ansatz, bei dem es aber nicht bleiben kann. Es muss die komplette Linienführung für den Pendelbereich Trier-Luxemburg überdacht werden, denn nur mit mehr Parkplätzen bekommt man keine höheren Ressourcen in den Bussen. Wenn es Luxemburg wirklich daran gelegen ist, dass die Pendler aus dem Auto in den ÖPNV umsteigen, dann muss das Angebot attraktiver werden:
Was habe habe ich davon, wenn ich in Mesenich künftig einen Parkplatz finde, aber in der 118 auf dem Dach mitfahren muss? Was habe ich davon, wenn ich in Wasserbillig am Bahnhof einen Parkplatz finde, jedoch von dort aus in der Stadt noch einen oder mehrere Anschlüsse brauche, bis ich an meinem Arbeitsplatz außerhalb der Innenstadt bin (nachdem frühere Regierungen akribisch daran gearbeitet haben, die Arbeitsplätze an den Stadtrand zu drängen, ohne sich darum zu kümmern, wie die Menschen diese Arbeitsplätze erreichen sollen)?
Was die Grenzregion braucht ist ein dichteres Netz von Buslinien in die Stadt, nicht unbedingt eine höhere Taktung der bestehenden Linien. Wenn man eine entsprechende Befragung durchführen würde, dann würde man feststellen, dass der ÖPNV noch eine viel größere Akzeptanz finden würde, wenn die Leute die Busse dort erreichen könnten, wo sie wohnen. Das bedeutet nicht, dass die Busse der Luxemburger Unternehmen künftig jedes Dorf anfahren müssen (die Einrichtung der Linie 117 war da ein guter Anfang). Ich wundere mich z.B., warum ab Ehrang kein Bus fährt, da gäbe es mit Sicherheit eine Menge Leute, die nicht nur Mesenich entlasten würden, sondern die mit einem Anschluss dort den Bus nutzen würden. Aber wenn man zur Rush-Hour Mesenich anfährt, dann sind Parkplatz und Busse überfüllt, und das hält die ersten schon vom Umsteigen ab. Wenn man dann zusätzlich schon eine längere Strecke im Auto gefahren ist, als man von der Grenze aus noch vor sich hat, dann schwindet bei den davon betroffenen Pendlern die Bereitschaft zum Umsteigen ebenso. Ich denke, es ließen sich bei einem entsprechenden Angebot mehr Pendler vom Umsteigen überzeugen - und dafür müsste man noch nicht einmal viel Geld in die Hand nehmen.
P&R in Sirzenich ist sowieso voll, er wird ja auch von Pendlern nach Trier genutzt ! Der 118 bedient auch die Orte im Moseltal und zur Fachhochschule muss man auch mit dem Auto. Es gibt auch die 117 über die B51, dann kann man in Mesenich auf die 118 umsteigen und umgekehrt. Ein Zeitgewinn wäre die 118 aus Trier nicht mehr den Parkplatz Mesenich bedienen lassen sondern den P&R nur noch von den dort ihren Ursprung habenden Bussen zu bedienen, da die Busse aus Trier meistens schon voll bis überfüllt sind....
Alles Träume....
Während der Bauarbeiten furh die 118 direkt von Mesenich nach Trier, ohne den Umweg über Wasserbillig zu nehmen. Im Resultat waren wohl die Mehrzahl der Fahrgäste deutlich schneller zu Hause - oder umgekehrt morgens schneller im Büro. Die Zusaätzliche Haltestelle an der Fachhochschule half nochmals für alle, die sonst mit dem Auto von Trier-Stadt zum Messepark gefahren wären. Schade, dass diese Variante nicht beibehalten wurde.
Viele andere, die nach Mesenich fahren, tun dies, da für die 116 von Schweich über Longuich zu wenige Busse am Tag Fahren. Höhere Frequenzen würden den P&R in Sirzenich interessanter machen, der Weg wäre kürzer und viele Einzelfahrten von Trier nach Mesenich würden gespart.
Die 117, die nach Findel fährt ist kein Ersatz - die Anbindung an den Kirchberg und die Stadt fehlt.