Im August kann letztmalig das 9-Euro-Ticket erworben werden, mit dem man jeweils den ganzen Kalendermonat keine weiteren Kosten für den ÖPNV hat.

Relevanter Artikel: Ab heute gilt das 9-Euro-Ticket

Längst werden Rufe nach einem geeigneten Nachfolgemodell laut – um Bürger und auch Umwelt weiter zu entlasten.

365-Euro-Ticket nur für Pendler von Vorteil

Auf dem Tisch liegen zum Beispiel das Modell 365-Euro-Jahresticket, welches sicher Pendler entlasten würde.
Der Gelegenheitsfahrer hat da eher weniger davon.
“Die Bürgerinnen und Bürger haben ein hohes Interesse, ohne Tarifdschungel Busse und Bahnen in ganz Deutschland nutzen zu können. Das zeigen auch die Erfahrungen des 9-Euro-Tickets”, sagt der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunded, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte sich am Wochenende für das 365-Euro-Ticket ausgesprochen, das für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr in ganz Deutschland gelten soll.

69 Euro im Monat für Gelegenheitsfahrer unattraktiv

Es gibt aber durchaus auch andere Ideen.
Monatstickets sind offenbar eine Option – ob für 29 oder eher 69 Euro ist völlig offen.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hatte sich am Donnerstag für ein bundesweites 69-Euro-Ticket ausgesprochen – für viele Menschen viel zu hoch, um wirklich häufiger Bus oder Bahn zu fahren.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing  will genauer untersuchen und nicht vorschnell entscheiden.
“Wir werden all das genau prüfen und evaluieren, auch eigene Modelle durchrechnen und mit den Ländern beraten. Wir müssen uns genau anschauen, zu welchem Preis man ein solches Ticket deutschlandweit anbieten könnte”, so der FDP-Politiker.
Am Ende müsse es natürlich auch in die Haushalte der Länder und des Bundes passen.
Ein Nachfolgeangebot für das Ende August auslaufende 9-Euro-Ticket ist Wissing zufolge Ende des Jahres oder Anfang 2023 möglich.

Wissing bewertete das Ticket als “Riesenerfolg”. “Wir haben 21 Millionen Tickets zusätzlich zu den 10 Millionen Abonnenten verkauft. Das hat der ÖPNV lange nicht gesehen.” Unter den 31 Millionen Nutzern seien viele Berufspendler, aber auch Tagesausflügler gewesen.

Bis eine Entscheidung gefallen ist könnte das 9-Euro-Ticket verlängert werden.
Das wäre sicher eine wirkliche Entlastung für viele Bürger.
Denn die bisherigen Modelle lohnen sich eigentlich nur für Pendler und Vielfahrer.

Relevanter Artikel: Gratis-ÖPNV: Luxemburg feiert

Hintergrund

Das 9-Euro-Ticket ist ein einmaliges und zeitlich begrenztes Sonderangebot und gilt deutschlandweit in Bussen und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr (ausgenommen sind der Fernverkehr der DB AG, also beispielsweise ICE, IC, EC sowie die Flix-Züge und Busse) für die Monate Juni, Juli und August 2022. Es kostet neun Euro pro Kalendermonat und gilt für den Monat, in dem es gekauft wurde.

 

Quelle: Civey