Der Neubau der zukünftigen Fähre, die zwischen Wasserbillig und Oberbillig fahren wird, macht Fortschritte. Die „Sankta Maria II“ – die weltweit erste vollelektrische Autofähre für Binnengewässer – ist am Freitag in Stralsund zu Wasser gelassen worden.

Das Schiff ist 28 Meter lang, kann pro Fahrt bis zu 45 Fahrgäste und sechs Autos transportieren und fährt emissionsfrei. 

Das war auch der entscheidende Grund, weshalb die Gemeinde Oberbillig den Bau des Schiffes bei den beiden Stralsunder Firmen Formstaal und Ostseestaal in Auftrag gegeben hatte.
Mit der emissionsfreien Autofähre, die künftig auf der Mosel verkehren wird, fügen Formstaal/Ostseestaal ihrem ambitionierten Bauprogramm für Elektro-Solarschiffe einen weiteren Schiffstyp hinzu.

Zum ersten Mal wurde ein Schiff auch für den Frachttransport konzipiert. “Mit der Mosel-Fähre bringen wir das dritte Elektro-Solarschiff-Projekt in diesem Jahr zum Abschluss”, sagte am Freitag Ingo Schillinger, Senior Sales Manager bei Formstaal/ Ostseestaal.

Vier Elektromotoren

Die Autofähre ist mit insgesamt vier Elektromotoren ausgestattet. Erstmals sind diese im Schiffsrumpf so eingebaut worden, dass sie demontiert werden können, ohne die Fähre aus dem Wasser heben zu müssen.

Die optimierte Linienführung des Schiffsrumpfes führt dazu, dass die Wasserverdrängung der Fähre um zehn Prozent geringer ausfällt als bei einem konventionellen Schiff. In diesem Vergleich konnte durch das E-Mobilitätskonzept die Geräuschemission um 80 Prozent gesenkt werden.

Energiesparend wirkt sich auch der Einsatz von LED-Leuchten an Bord aus. “Unsere Schiffe benötigen im Vergleich zu konventionellen Schiffen für die gleiche Leistung lediglich ein Viertel der Antriebsleistung”, hebt Ingo Schillinger hervor.

Die “Sankta Maria II”  wird in den kommenden Tagen in Stralsund endausgerüstet und getestet. Verladen auf ein Binnenschiff tritt sie danach die Reise an die Mosel an.

Für den 21.11.2017 ist geplant, die neue Autofähre an ihrem künftigen Einsatzort an den Auftraggeber, die Gemeinde Oberbillig, abzuliefern. Getauft werden soll sie am 25.11.2017.

Seit 1966 pendelt auf der Mosel an der deutschen Grenze eine konventionelle Autofähre zwischen Oberbillig und der luxemburgischen Gemeinde Wasserbillig.

Fakten und Daten zur Elektro-Solar-Autofähre

Länge: 28,00 Meter
Breite: 8,90 Meter
Dienstgeschwindigkeit: 7 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 13 km/h
Personenzahl: 45
Personenkraftfahrzeuge: 6
Solarmodule: 15 (gesamt 5,4 kWp)
Batteriekapazität: 252 kWh