Es handelt sich dabei um Züge aus der Produktion des französischen Unternehmens Alstom. Nach Plänen der CFL sollen so bis zum Jahr 2026 die Anzahl der Sitzplätze im öffentlichen Nahverkehr im Großherzogtum um 46 % erhöht werden.

Als Reaktion auf den rasanten Anstieg der Passagierzahlen um mehr als 85 % in den letzten 15 Jahren und für die weitere Modernisierung ihrer Fahrzeugflotte, bestellte die CFL bereits  am 18. Dezember 2018, 34 neue Züge der Baureihe ‘Coradia’. Es handelt sich hierbei um die Triebwagen-Klasse ‘Coradia Stream High Capacity’.

Die neuen Züge der neuen 2400er- und 2450-Serie , die von Alstom ab Januar 2023 schrittweise zur Verfügung gestellt werden, werden die Zahl der angebotenen Plätze von mehr als 27.200 Plätzen im Jahr 2018 auf 39.100 Plätze deutlich erhöhen. Sämtliche Züge werden bis 2025 ausgeliefert.
Doppelstöckig mit Komfort

Die neuen, selbstfahrenden Wagen mit einer Länge von 80 oder 160 Metern, bestehend aus Doppelstockzügen, bieten unter anderem geräumige Plätze für Personen mit eingeschränkter Mobilität sowie Fahrradstellplätze. Für zusätzlichen Komfort sind LED-Beleuchtung und On-Board Wi-Fi-Verbindung ebenfalls in den neuen Fahrzeugen vorhanden.

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Insgesamt bieten die über 80 Meter langen, dreiteiligen Züge 334 Sitzplätze und Raum für zwölf Fahrräder. Die 160 Meter langen sechsteiligen Züge haben sogar 692 Sitze und ausreichend Platz für 24 Räder. W-LAN, Steckdosen und USB-Eingänge an jedem Sitzplatz sollen für weiteren Komfort sorgen, der Pendlern das Leben angenehmer macht.

Den ersten Coradia Stream HC hat François Bausch,der luxemburgische Minister für Mobilität, am vergangenen Freitag, den 06. Januar 2023 zusammen mit Vertretern der CFL in Empfang genommen. Dieser wird nun in mehreren Stufen auf den Eisenbahnstrecken des Großherzogtums getestet. Wenn die Tests ergeben, dass die Triebwagen praxistauglich sind, werden nach und nach weitere in Betrieb genommen.

Europäische Zulassung in zunächst drei Ländern

Laut CFL ist auch die europäische Zulassung der Züge in mehreren Stufen geplant. Die deutschen Grenzpendler profitieren davon offenbar jedoch zunächst nicht. Laut CFL-Pressemitteilung ist die Rede davon, dass die Züge durch die Europäische Eisenbahnagentur in drei Ländern genehmigt werden sollen: Luxemburg, Belgien und Frankreich.

Neue Züge aktuell nicht nach Deutschland geplant

Deutsche Luxemburg-Pendler werden daher vorerst nicht in Genuss der neuen Fahrzeuge kommen.

Allerdings ist der Corradia Stream High Capacity auch fürs deutsche Schienennetz geeignet. Baden-Württemberg investiert beispielsweise 2,5 Milliarden Euro in 130 der Alstom-Triebwagen. Das hatte der Konzern im Mai 2022 bekannt gegeben.

Die Triebwagen sollen demnach im Großraum Stuttgart und auf den Strecken in Richtung Karlsruhe, Pforzheim, Heilbronn sowie in weiteren Städten eingesetzt werden. Auch auf dem Expressnetz Bremen-Niedersachsen sowie im Rhein-Main-Gebiet sollen künftig einige dieser Züge eingesetzt werden.

Ob einer auch die deutsch-luxemburgische Großregion ansteuern wird, bleibt abzuwarten.

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