Und: Strom könnte in Zukunft nicht nur teurer werden, sondern auch schmutziger. Laut Automedienportal.de verschärft sich die Problematik in absehbarer Zukunft, da nicht nur in Deutschland E-Autos immer schmutziger werden. Auch Luxemburg tut gut daran, sich mit diesem Thema beschäftigen.

 Ab 2035 das Aus für Verbrenner

Die Europäische Union (EU) hat sich, noch unter Vorbehalt, auf das Aus von Verbrennungsmotoren festgelegt. Doch mehren sich die Fragezeichen zur von Politikern präferierten Elektromobilität.

Bis dato waren E-Autos keineswegs sauber und CO2-frei – nicht in Produktion und Entsorgung, und erst recht nicht im Betrieb. Durch den Krieg in der Ukraine kommen weitere Negativ-Faktoren zusammen: Funktionstüchtige Kernkraftwerke werden abgeschaltet und die aus Russland gelieferten Gasmengen werden heruntergefahren.

Das bedeutet: die ‘Wiederauferstehung’ der Kohle – und damit wird Strom nicht nur teurer, sondern auch schmutziger. Auch wenn Elektroautos damit geladen werden – und auch dann, wenn auf der Ladesäule das Etikett „Ökostrom“ steht.

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CO2-Ausstoß eines durchschnittlichen Kompakt-Elektroautos

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat auf der Basis von Echtzeitdaten des Jahres 2022 den CO2-Ausstoß eines durchschnittlichen Kompakt-Elektroautos in der ersten Jahreshälfte 2022 ermittelt.

Das Ergebnis: der CO2-Ausstoß liegt im Mittel bei 175 g CO2 pro km. Ein schlechter Wert, der in Zukunft nicht mehr erreicht werden könne – denn In der ersten Jahreshälfte 2023 wird die CO2-Emission im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 unter der Annahme identischer Wetterbedingungen deutlich steigen: und zwar vor allem durch den Wegfall der Kernkraft in Deutschland zum 15. April 2023.

Unter Annahme dieser Daten ergibt sich daraus ein Wert von 184 g CO2/km. Mit der kompletten Abschaltung der Kernkraftwerke im Jahr 2024 wird dieser Wert auf 196 g CO2/km ansteigen. Richtig, Atomenergie ist nicht das Maß der Dinge, aber zum gegebenen Zeitpunkt vielleicht (leider) doch sinnig.

Alternative Kohle?

Und es könnte noch schlimmer kommen: Wenn durch den Russland-Ukraine-Krieg die Gasversorgung kritisch bleibt und deshalb der elektrische Energiebeitrag der Gaskraftwerke in Teilen ersetzt werden muss, so verbleiben in Deutschland ab 2024 nur Stein- und Braunkohle als Alternative.

Und dann steigen die CO2-Emissionen natürlich weiter an: Bei einer Gasreduzierung von 20 % steigt die fahrzeugbedingte CO2-Emission eines Elektrofahrzeuges im Jahr 2024 von 196 g CO2/km auf 201 g CO2/km. Eine 40-%ige Reduktion des Erdgasbeitrages führt sogar zu einer Emission von 207 g CO2/km. Damit werden Elektroautos in den nächsten Jahren nochmals schmutziger als heute.

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Vergleich Verbrenner und Elektro

Zum Vergleich: Ein moderner Kompaktklasse-Diesel hat in einer ganzheitlichen Betrachtung – über den reinen Verbrauch im Auto hinaus – eine CO2-Emission von 153 g CO2 pro km. Und dabei gibt es noch sehr viel Potenzial: Mit dem Umweltkraftstoff R33 ergibt sich ein Wert von ca. 115 g CO2 pro km.

Als Hybridvariante käme ein solches Fahrzeug auf circa 85 g CO2 pro km – und mit dem reinen Ökodiesel HVO sogar auf nur 11 g CO2 pro Kilometer. Diese mit der bewährten Verbrenner-Technologie erzielten Werte wären auch im Jahr 2040 mit Elektroautos nicht einmal ansatzweise zu erreichen. Hier sind die CO2-Emissionen durch Infrastrukturaufbau und Fahrzeugproduktion für E-Autos noch nicht einmal berücksichtigt.

“E-Mobilität führt zur massiven Erhöhung des CO2”

Prof. Thomas Willner von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg: „Während wir den CO2-Ausstoß eigentlich sofort senken müssten, führt die E-Mobilität stattdessen zu einer massiven Erhöhung der CO2-Emissionen. Die Fokussierung der Politik auf E-Mobilität verhindert zudem, die bestehende Flotte, die zu über 99 % mit Verbrennungsmotoren fährt, schnellstmöglich klimaneutral zu machen.“

Abzuwarten ist, ob sich die EU bei der für 2026 geplanten Überprüfung des für 2035 angedachten Verbrenner-Verbots zu einer gesamthaften Betrachtung entscheidet – oder ob ideologische Festlegungen von diversen (profilsüchtigen) Politikern den tatsächlichen CO2-Ausstoß sogar weiter ansteigen lassen.