Billig tanken in Luxemburg bald vorbei?
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 05/05/2011 um 00:05
Benzin und Diesel kosten an den Zapfsäulen in Luxemburg im Durchschnitt 30 Cent weniger pro Liter, als in Deutschland.
Für viel Aufregung haben die kürzlich bekannt gegebenen Pläne der EU gesorgt, die Mindeststeuer für Diesel anzuheben – wodurch der vermeindlich billigere Kraftstoff mindestens so teuer würde, wie Super Benzin.
Jetzt legt Greenpeace Luxemburg nach – und fordert die Regierung auf, dem Tanktourismus endgültig ein Ende zu setzen.
Pikant, denn für
Bis Ende der Legislaturperiode 2014 müsse klar sein, wie das Land aus dem Tanktourismus aussteigen könne.
Nach Angaben der Umweltschützer sorge der Tanktourismus in Luxemburg für eine schlechte Klimabilanz.
Vor allem LKW, die Luxemburg wegen des günstigen Kraftstoffs ansteuern würden, sorgten dafür, dass der Ausstoß von umweltschädlichem Kohlendioxid allein im Transportbereich sieben Mal höher liege als in Deutschland.
Auch die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) hatte das Großherzogtum Luxemburg im letzten Jahr aufgefordert, den Tanktourismus einzudämmen.
So forderte die Organisation in ihrem Umweltbericht von 2010, die Preise für Treibstoff mittelfristig anzuheben und so den Preisunterschied zu den Nachbarländern – also auch Deutschland – zu verringern.
Claude Wiseler (Minister für Nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur) hatte damals betont, das Regierungsprogramm Luxemburgs sehe bereits einen schrittweisen Ausstieg aus dem Tanktourismus vor.
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eldoliha
Das wäre super wenn der Sprit in Lux so teuer ist als in Deutschland. Ich schreibe hier als Igeler Bürger und als ein Mensch der zwar lange nicht immer der Meinung ist was die Grünen sagen, aber der einen sehr umweltbewußten Lebenstil führt. Durch Igel rollen heute schon über 20000 Autos täglich und es wäre ein Segen, wenn der Tanktourismus aus Koblenz, Mayen, Birkenfeld, Wittlich usw. nicht mehr gegeben wäre, denn die meisten Leute fahren nicht über die heute schon vorhandene Umgehung (A64), sondern durch die Stadt und durch Igel weil dies die kürzere Strecke ist. Das gleiche gilt übrigens auch für den geplanten Moselaufstieg, der dann dazu führen würde das ganz Konz über die Brücke und dann durch Igel nach Wasserbillig zur Tankstelle fährt. Und denjenigen die sich am meisten über die Spritpreise beschweren empfehle ich mal ein spritsparenderes Fahrzeug. Ich selbst fahre einen Kleinwagen als TDI der nur glatt 4L oder 3,9 L bei entsprechender Fahrweise verbraucht und ich komme genau so ans Ziel wie all die Leute mit Ihren protzigen Geländewagen und SUV's. :bigsmile:
Adrian
Es wäre noch besser wenn das EU endlich zugibt, dass das CO2 Lüge entdeckt ist.
CLIMATEGATE, CLIMATEGATE, CLIMATEGATE oder kann Politiker nicht lesen?
Adrian
Etwa siebzig Prozent von der Preis ist schon Steuer eben in Luxemburg. Die STEUER muss viel niedriger werden, nicht nur in Luxemburg aber ganz Europa.
Ich zähle maximal sechzig Eurocents pro Liter Diesel (etwa siebzig für Benzin)ausserhalb Europa
Der OPEC Preis ist überall im Welt identisch. Das Problem kommt von Steuer
Maacher
Wie groß ist der Anteil der Kilometer, die extra fürs Tanken gefahren werden? Das ist hier die entscheidende Frage, deren Antwort wohl niemand genau kennt.
Grenzgänger fahren keine mehr als sonstwo üblichen Umwege zum Tanken, die kommen eh an der Tanke vorbei. Bei LKWs könnte ich mir gut vorstellen, daß Touren gerne auch mal ein paar Kilometer länger sein dürfen, wenn dafür günstig vollgemacht werden kann. Doch die größte Kilometerzahl kommt vermutlich von denen, die im Grenzgebiet wohnen aber nicht in Lux arbeiten. Vermutlich ...
Solange keine konkreten und neutral recherchierten Zahlen vorliegen kann sich jede Partei wieder in eine Ecke stellen und laut die eigene Meinung schönreden.
Ich persönlich empfinde die günstigen Preise sogar als Nachteil, denn statt mit einem funktionierenden ÖPNV unterwegs zu sein sitze ich länger als vorher im Auto, was mich trotz oder wegen der billigeren Spritpreise insgesamt mehr kostet (mehr Kilometer, extra Auto, ...).
Eine langfristige Ausgleichstrategie muß her, die die Effekte der Anpassung durch besseren ÖPNV minimiert. Gleichzeitig sollte man den Konzernen und deren Preisgestaltung mal auf die Finger klopfen ...
luxinspe
Wenn ich jeden Tag so weit zur Arbeit fahren müsste, würde ich ernsthaft überlegen, näher an den Arbeitsplatz zu ziehen. Die Umzugskosten hat man nach einem Jahr wieder raus und dafür durch die ersparte Fahrzeit auch deutlich an Lebensqualität gewonnen.
[quote=brandnew]... und somit wird es noch uninteressanter nach Luxemburg zu pendeln, weil die Fahrtkosten sich dann wiederum erhöhen.........Ich vertanke jetzt schon 380 EUR/Monat nur zum pendeln....[/quote]
@ brandnew: Das ist aber jammern auf hohem Niveau. Dein Auto verbraucht 11 Liter/ 100km (Zitat: Ich tanke Benzin und mein Fahrzeug verbraucht +/- 11l/100km...... )
Ein Auto was weniger verbraucht würde deine monatl. Kosten dramatisch senken.
Hat zwar nix mit dem Post zu tun, musste aber sein :-)
Ändern kann man da wohl nix und wenns teurer wird tanke und arbeite ich weiterhin in Luxemburg.
Wenn ich in Deutschland arbeiten möchte muss ich auch Richtung Saarlouis oder Trier. Das ist die gleiche Entfernung für mich, wie jetzt auch. Eher noch weiter. Wenn vor der eigenen Haustür nix passendes ist, geht man dahin wo was zu finden ist.
Wir sind hier alle ganz schön verwöhnt von der guten Lage im Grenzgebiet zu Luxemburg.:devil:
Cally
Also mir reicht es auch bald.
Immer mehr Staus, höhere Steuern, definitive Nachteile gegenüber denen, die in Luxemburg wohnen, obwohl wir die gleichen Steuern zahlen, die Renten in D versteuern und was ich noch vergessen hab... und jetzt noch den Diesel gleich teuer machen wie in D.
Wenn das so weiter geht, gibt es bald keine Vorteile mehr, warum man sich den langen Weg zur Arbeit von zwei Stunden am Tag antun sollte. Dann werde ich mein fachliches Wissen wieder in Deutschland einsetzen. Wenn Luxemburg nichts gegen diese ganze Entwicklung tut, werden die Grenzgänger abhauen. Vielleicht ist das ja gewollt.
Nach Lux umziehen ist keine wirkliche Option, denn mein Lebensmittelpunkt (Familie, Freunde Haus) ist nun mal in Deutschland.
Dass Krank - und Urlaubstage in D versteuert werden sollen, kann ich mir nicht vorstellen. Das wär die Spitze des Eisbergs.
In diesem Sinne - allen ein schönes Wochenende.
info
Liebe Leute,
es ist für mich zunächst nicht nachvollziebar warum das Wort Tanktourismus verwendet wird.
Laut der eigenen Greenpeacestudie geht die überwiegende Menge an die LKW's die durchreisen. Das bedeutet kein LKW macht hier wirklich Umwege, sondern jeder macht hier den Tank voll und zwar egal ob der leer oder halb voll ist.
Es ist somit nix anderes als das Verhalten das jeder kennt. Auf einem Weg von y nach y liegen mehrere Tankstellen und an der billigsten wird voll gemacht.
Somit ist die Aussage schlicht quatsch, denn wenn der LKW hier auch noch nicht leer is dann würde er halt in Koblenz oder sonstwo voll machen. Oder sorum, Luxembourg verbessert seine Klimaziele, dafür werden die in Deutschland schlechter. Ist der Welt damit geholfen? Das ist doch reinste Schönrechnerei ohne auch nur im Ansatz was zu verbessern.
obitwo
Wie passt denn das jetzt dazu?:
http://www.diegrenzgaenger.lu/index.php?p=forum&f_a=disc&f_id=11746&page=1#Item_5
MrGarlic. Woher hast du denn das men Krankheits-und Urlaubstagen ?:cry:
Sicher ist, dass es zunehmend unattraktiver wird, als Pendler (aus Deutschland) in Luxembourg zu arbeiten. Zusätzlich zu dem, was Bluepath bereits dargelegt hat, kommt ja auch noch die Steuerdiskussion, die ohne Not vom deutschen Fiskus losgetreten wurde. Letzter Stand hier: ab diesem Jahr sollen dann wohl ALLE Werktage, die nicht gearbeitet wurden, in Deutschland versteuert werden, also auch Krankheits- und Urlaubstage. Dazu noch gleichhohe Spritkosten bei wesentlich längeren Arbeitswegen als im Inland... Kann sein, dass bald die große Flucht aus dem deutsch-luxembourgischen Grenzgebiet einsetzt. Dann braucht sich die Politik auch keine Gedanken mehr über die Lösung der Verkehrsprobleme von Pendlern zu machen, denn davon gibt es dann nicht mehr viele. Folge: die Straßen, Busse und Bahnen sind nicht mehr ausgelastet. So kann man natürlich ganz viele Fliegen mit einer Klappe schlagen. Hoch lebe das vereinigte Europa! :devil:
wäre schön wenn die ganzen Tanktouristen und LKWs von der Autobahn verschwinden würden und zuhause tanken würden.
@Bus118: Ich tanke Benzin und mein Fahrzeug verbraucht +/- 11l/100km......
Leider wohne ich im Hunsrück und es macht für mich keinen Sinn mit dem Zug nach Munsbach, weil ich dann ne halbe Stunde zu Fuß gehen darf. Parkplätze an den Trierer Bahnhöfen sind auch selten kostenfrei zu finden, so dass ich auf Auto angewiesen bin. Nach Munsbach fährt hier leider kein Direktbus (nur über Kirchberg/Bahnhof). Würde einer fahren, würde ich diesen auch nutzen.
Ein gesunder Vorschlag (den vielleicht auch der ein oder andere AG im Rahmen der verkürzten Lohnanapassung mittragen würden) ist die steuerfreie Kostenerstattung von reellen Fahrtkosten über den Freibetrag (Tankgutscheine vgl. Cheque repas) für Pendler oder vielleicht auch die Anhebung der Kilometerpauschale, um Luxemburg weiterhin attraktiv für Pendler zu halten.
Ich habe mir mal die Entwicklung der "staatlich festgesetzten Höchstpreise" (die natürlicherweise durch die Ölmultis ausgenutzt werden) von 03/2010 bis heute angeschaut: +19% ! In meinem Fall bis dato 60 EUR (zuzüglich bis 10/2011 weiteren Erhöhungen) monatlich, die durch die nächste Indexierung leider nicht ausgeglichen werden.
:cry:
xyz1980
Jaja Greenpeace. Prinzipiell finde ich was Greenpeace macht gut und unterstütze auch die Philosophie die dahinter steckt nur hier geht das ganze etwas zu weit.
Es gibt genügend bedrohte Tierarten die Ihre Hilfe mehr bräuchten als die Luft in Luxembourg.
Von daher sollen die sich nicht um ungelegte Eier kümmern und sich um wirklich wichtige Dinge kümmern die vorallem nicht den Geldbeutel "unschuldiger" Pendler betreffen....
In diesem Sinne.
MfG:cool:
Bluepath
kommt darauf an wo man arbeitet ... im Stadtzentrum, wenn der Sprit den D-Level erreichen sollte, kann ich mir vorstellen, dass sich L kaum noch lohnt, 160km/Tag und lange Arbeits/Wegezeiten, 11 bis 12 Std./Tag x 5 Tage, 230 € L-Diesel/Monat wären jetzt 280 € in D +Autoverschleiß... irgendwo sehe ich meine Grenze der Belastbarkeit und die Wirtschaftlichkeit langsam erreicht.
Dann machst du mehr als 200km am Tag ? Ganz schön heftig! Da ist Autoverschleiss noch nicht miteingerechnet! Praktisch eine 2te Miete....
Leider MUSS Luxemburg was tun, ist im Kyoto abkommen festgeschrieben, leider werden die getankten Mengen dem Land zugeschrieben wo sie getankt wurden auch wenn sie praktisch ganz im Ausland verfahren werden. Dies ist ein Problem für Luxemburg das gelöst werden muss..
... und somit wird es noch uninteressanter nach Luxemburg zu pendeln, weil die Fahrtkosten sich dann wiederum erhöhen.........Ich vertanke jetzt schon 380 EUR/Monat nur zum pendeln....
info
Wenn die durchfahrenden LKW nicht hier tanken, dann tanken die halt sonstwo, allein der Verbrauch in Summe wird nicht sinken.
Lediglich diejenigen die extra eine Anreise machen würden davon abgehalten extra Abgas in die Luft zu blasen.
Nur es kann bereits heute jeder rechnen ab welcher Distanz sich die Anfahrt nicht mehr rechnet. Bei 30 Cent und einem Socken 1.10euro geht das sehr schnell.