Das Vertrauen zum griechischen Ministerpräsidenten Papandreou innerhalb der Euro-Zone ist seit seinem Referendumsvorstoß schwer erschüttert.

„Die Euro-Gruppe wäre gerne bereits beim vergangenen EU-Gipfel über das Referendumsvorhaben informiert worden“, sagte Euro-Gruppe-Chef Jean-Claude Juncker am Donnerstag unverblümt und nannte Papandreous „Benehmen“ „illoyal“.
Bei dem Treffen am Mittwochabend habe man Papandreou zudem erklärt, dass die substanzielle Frage der Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone sei.
„Er hat das akzeptiert“, sagte Juncker. Wie auch immer die Volksabstimmung formuliert werde, Griechenland habe sich am 4. Dezember mit der Frage „Ja oder Nein zur Euro-Zone“ zu beschäftigen.
„Wir hätten gerne, dass Griechenland Mitglied bleibt, aber nicht zu jedem Preis“, betonte Juncker. Athen müsse sich auch an seine Verpflichtungen halten.

Das Referendum sei jedenfalls auch eine Abstimmung darüber, ob Griechenland in der Euro-Zone bleibe, schloss sich Juncker seinen deutschen und französischen Kollegen Merkel und Sarkozy an.

Die Frage nach dem Euro-Zonen-Verbleib sei entscheidend für „ein vollumfängliches zweites Griechenland-Programm“, so Juncker.
„Wir können nicht permanent in Sachen Griechenland Achterbahn fahren, wir müssen wissen, wo es lang geht“.
Der mögliche Euro-Ausstieg Griechenlands sei kein „Lieblingsszenario“, man sei aber für den Fall „absolut vorbereitet“, sagte Juncker.

In Athen ist derweil eine neue Regierungskrisensitzung anberaumt, da die EU erstmal alle Gelder für Griechenland auf Eis gelegt hat.