Die Brexit-Befürworter um Nigel Farage und Boris Johnson haben laut BBC, Sky das Referendum in Großbritannien gewonnen.
Brexit-Wortführer Nigel Farage erklärte, er wage, von einem “unabhängigen” Großbritannien zu träumen.
 
Letzte Umfragen vom Donnerstag hatten die EU-Befürworter klar vorn gesehen, dann kippte die Lage nach starken Ergebnissen der EU-Gegner aus den ersten ausgezählten Bezirken.

Premierminister David Cameron, der das Referendum angesetzt hatte, warnte immer wieder eindringlich vor den wirtschaftlichen und politischen Folgen der Isolation.
In der hart und emotional ausgefochtenen Kampagne hatten die Brexit-Befürworter das Thema Einwanderung in den Mittelpunkt gerückt und argumentiert, bei einem EU-Austritt könne sich Großbritannien besser gegen Einwanderer aus den ärmeren EU-Staaten abschotten.

Großbritannien ist das erste Land, das die EU verlässt, die Folgen sind nach Einschätzung der meisten internationalen Finanzinstitutionen dramatisch.
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hatte zwar erklärt, die EU sei beim Brexit “nicht in Lebensgefahr”. Aber die Sorge vor einem Erstarken von Nationalisten und Rechtspopulisten ist in vielen EU-Hauptstädten groß.

Wirtschaftlich gab es bereits erste Raktionen.
So hat der Vorsprung des Brexit-Lagers bei der Auszählung nach dem britischen EU-Referendum das Pfund abstürzen lassen.
Die britische Währung fiel nach einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg am frühen Freitagmorgen auf ihren tiefsten Stand gegenüber dem Dollar seit 1985.
Der globale Ölpreis brach um fünf Prozent ein.

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz rechnet mit einem schnellen Start der Austrittsverhandlungen mit Großbritannien.
“Wir haben uns auf einen Brexit vorbereitet”, sagt Schulz im ZDF. Er rechne allerdings nicht damit, dass es nun zu einer Kettenreaktion komme.

46,5 Millionen Bürger hatten sich für das Referendum registriert – 72,2 Prozent von ihnen gaben schließlich ihre Stimme ab.
Gegner und Befürworter des Austritts hatten bis zur letzten Minute um die Unentschiedenen geworben.