Bei seinem ersten offiziellen Besuch im Großherzogtum hat sich Frankreichs Präsident François Hollande zu einer Stillegung des Atomkraftwerkes Cattenom nahe der Grenue zu Deutschland und Luxemburg geäußert.

Hollande sagte nach einem Gespräch mit dem luxemburgischen Regierungschef Bettel, Entscheidungen zur Schließung von Atomkraftwerken seien “noch nicht präzisiert”.
„Ich habe nicht über Details einzelner Kraftwerke gesprochen, denn das ist die Verantwortung Frankreichs, das ist seine Souveränität“, so Hollande am Freitag in Senningen nach einem Gespräch mit Xavier Bettel.

Bettel reagierte mit deutlichen Worten und zeigte sich besorgt: „Luxemburg war, ist und bleibt besorgt, solange dieses Kraftwerk weiter arbeitet.“

Cattenom liegt an der Mosel neun Kilometer von der luxemburgischen und zwölf Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Er habe Hollande erläutert, „dass ein Problem in Cattenom nicht nur ein französisches Problem ist“, sagte Bettel.

Erst am Mittwoch musste nach einem weiteren Zwischenfall erneut ein Block des AKW Cattenom vom Netz genommen werden.
Außerdem waren in den letzten Monaten immer wieder unbekannte Drohnenflüge über Cattenom beobachtet worden.

Die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland sowie Luxemburg fordern seit langem eine sofortige Stilllegung des Meilers, in dem es regelmässig zu Zwischen- und Störfällen kommt.

Betreiber EdF hatte vor einem Jahr angekündigt, das Kraftwerk mindestens bis zum Jahr 2045 am Netz lassen zu wollen.
Dafür wolle man zwischen 2016 und 2022 vier Milliarden in den Standort investieren.

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