Ein von der Grünen-Fraktion im Europaparlament am Freitag vorgelegter Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass IKEA soll sein Firmengeflecht nutzen sol, um seine Steuerabgaben massiv zu reduzieren.

Demnach zahlen die Möbelhäuser Lizenzgebühren an eine Gesellschaft in den Niederlanden.
Jedes der 370 Möbelhäuser des Franchiseunternehmens muss drei Prozent seiner Verkaufserlöse an die Ikea Systems abführen -als Pauschale für die Nutzung des Markennamens.

Diese Beträge schmälern die Höhe des Firmengewinnes, also die Steuerschuld.
Außergewöhnlich ist laut den Grünen, wie Ikea mit diesem Geldfluss in den Niederlanden weiter verfährt.
Der absolut größte Teil des Geldes wird aus dem Land postwendend wieder rausgeschafft.
Dazu bedient man sich eines konzerninternen Kredites.
Ikea Systems hat sich 2012 ein Darlehen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro bei einer anderen Ikea-Gesellschaft namens Interogo in Liechtenstein geholt.

Ikea Systems in den Niederlanden muss dieses Darlehen abbezahlen: Zwischen 2012 und 2014 beliefen sich die Rückzahlungen auf fast eine Milliarde Euro.
Das Geld landet bei einer zwischengeschalteten Gesellschaft in Luxemburg, wo es mit 0,06 Prozent besteuert wird.
Die Luxemburger zahlen ihrerseits eine Dividende an Interogo in Liechtenstein. Interogo ist eine Stiftung, die Dividende bleibt daher steuerfrei.

Nach einer Schätzung könnte sich der Konzern so zwischen 2009 und 2014 eine Milliarde Euro an Steuern in der EU legal erspart haben.