Insolvenz offiziell

Der US-Autobauer geht in die Insolvenz, nachdem Verhandlungen mit den Gläubigern gescheitert sind. Das teilte das Weisse Haus mit.

Einige der Gläubiger wollten einem mit Hilfe der US-Regierung ausgearbeiteten Umschuldungsplan nicht zustimmen. Sie hätten dabei auf einen Teil der Rückzahlungen verzichten sollen. Es handelt sich dabei um kleinere Gläubiger. Die vier grossen, die 70 Prozent der Chrysler-Verbindlichkeiten tragen, haben der Restrukturierung bereits vor längerem zugestimmt.

Es werde ein Verfahren mit Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts eröffnet, sagte ein Mitarbeiter des Weissen Hauses. Das Insolvenzverfahren soll nach bisherigen Plänen den Weg für einen rettenden Einstieg des italienischen Autobauers Fiat ebnen.

Laut der italienischen Zeitung «Corriere della sera» hat Fiat den Vertrag über einen Einstieg bei Chrysler bereits unterschrieben. Dieser sieht vor, dass sich Fiat zunächst mit 20, später mit 35 Prozent an Chrysler beteiligt.

Die Regierung gehe davon aus, Chrysler schnell durch eine Insolvenz bringen zu können, schrieb das «Wall Street Journal». Allerdings könnten die Gläubiger einem schnellen Verfahren auch noch Steine in den Weg legen.

In einem Insolvenzverfahren nach Chapter 11 des US-Konkursrechts kann das Unternehmen den normalen Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten und ist dabei vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt.

Chrysler beschäftigt weltweit rund 130.000 Menschen.