Das Europaparlament in Straßburg hat Jean-Claude Juncker zum Chef der neuen EU-Kommission gewählt.
Dabei erhielt der frühere luxemburgische Regierungschef mit 422 Ja-Stimmen und 250 Gegenstimmen eine deutliche Mehrheit.
47 Abgeordnete enthielten sich der Abstimmung, 10 Stimmen waren ungültig.
Notwendig für eine erfolgreiche Wahl war eine absolute Mehrheit von 376 von insgesamt 751 Stimmen.

Juncker kündigte eine Reihe von Reformen an.
Unter anderem will er die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft stärken.
“Ich will ein Chef einer Kommission werden, die politischer ist als je zuvor”, so der 59-Jährige.

Juncker plädiert als neuer Chef der Europäischen Kommission für mehr öffentliche und private Ausgaben in die Breitband-Netze, die Energie- und Verkehrsinfrastruktur sowie die Re-Industrialisierung der europäischen Wirtschaft.

Seine fünfjährige Amtszeit aln Nachfolger von dem Portugiesen José Manuel Barroso beginnt Juncker am 1. November.

Übrigends: Einen Großteil seiner Rede hielt Juncker auf Deutsch. Seine Begründung: Er wolle die Sprache der Weltmeister benutzen.

Hintergrund

Der EU-Kommissionspräsident wurde erstmals nach den Regeln des Ende 2009 in Kraft getretenen Vertrags von Lissabon gewählt.
Die Wahl Junckers galt nicht überall als unumstritten.
26 Staaten stimmten für ihn, Großbritannien und Ungarn leisteten erbitterten Widerstand.