So langsam erholen sich die Finanzinstitute von der Weltwirtschaftskrise.
Das belegt die am Montagabend von der luxemburgischen Bankengewerkschaft Aleba präsentierte Bilanz für das Jahr 2010.

Demnach sind die Fälle von Massenentlassungen deutlich zurückgegangen.
Rund 44.000 Angestellte hat der Finanzplatz des Großherzogtumes im letzten Jahr gezählt, nachdem mehr als 1.000 Beschäftigte im Zuge der Krise ihren Job verloren hatten.

Aber es gab bei der Generalversammlung der Gewerkschaft nicht nur positives zu berichten.
So werde Präsident Marc Glesener zufolge eine „schleichende Arbeitnehmerfeindlichkeit“ der Regierung immer deutlicher.
Dies habe sich beispielsweise bei der Diskussion um den Index und der damit verbundenen Erklärung der Regierung gezeigt, dass die Index-Tranche laut Statec-Berechnungen ohnehin erst im Herbst erfallen würde.
Die letzte Anpassung erfolgte im Frühjahr 2010.
Nach dem Scheitern der Tripartite im Frühjahr des letzten Jahres hätte sich Jean-Claude Juncker in mehreren Bipartitesitzungen mit den Arbeitgebern über eine weitere Aussetzung der automatischen Lohnanpassung verständigt.
Laut Konjunkturprognose der Statec müsste es allerdings nach Oktober 2011 sowohl im Frühjar, als auch im Herbst 2012 eine Indextranche geben.

Was die Rentenreform für Luxemburg angeht, so bewertete Marc Glesener die Pläne der Regierung als Sozialabbau.
Auch wenn Sozialminister Mars Di Bartolomeo nichts davon wissen wolle und lediglich von einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit spreche, so handele es sich in Wahrheit um eine drastische Rentenkürzung.
Angesichts der enormen Produktivität des Landes sei es ohne Probleme möglich, auch in Zukunft mehr Rentner und damit größere Pensionsausgaben zu finanzieren.