Wie die Schweiz will auch das Fürstentum Liechtenstein eine Abgeltungsteuer für Schwarzgeld aus Deutschland einführen. Liechtenstein sei seit 2009 in Diskussionen mit dem Bundesfinanzministerium und habe von Anfang an eine Lösung auf der Basis eines Abgeltungssteuer-Modells vorgeschlagen, sagte Liechtensteins Regierungschef Klaus Tschütscher der “Zeit” laut einer Vorabmeldung vom Mittwoch. In Deutschland gebe es die Abgeltungsteuer bereits, “da liegt der Gedanke nicht fern, dass man das künftig auch grenzüberschreitend machen kann”.

Die Bundesregierung hat mit der Schweiz bereits ausgehandelt, dass deutsche Steuerpflichtige von 2013 an für ihre Schweizer Bankguthaben eine Abgeltungssteuer von 26,4 Prozent zahlen. Für den deutschen Fiskus bleiben die Bankkunden dabei allerdings anonym.

Rückwirkend bis zum Jahr 2000 sollen die Guthaben der Deutschen in der Schweiz mit bis zu 34 Prozent besteuert werden. Sobald das Abkommen in Kraft getreten ist, sollen die Schweizer Banken zusätzlich eine Pauschale von zwei Milliarden Franken (1,64 Milliarden Euro) an Deutschland überweisen. Die SPD hat allerdings angekündigt, das Steuerabkommen im Bundesrat zu Fall zu bringen.

Liechtenstein wolle ein Abkommen, das zum selben Zeitpunkt in Kraft trete wie das mit der Schweiz, sagte Tschütscher. “Wir wollen nicht, dass Gelder zwischen beiden Ländern verschoben werden.” Liechtenstein solle in keiner Weise Profiteur einer deutsch-schweizerischen Regelung sein.