Luxemburgs Finanzminister Luc Frieden warnt in der Diskussion um die Finanzkrise Zyperns eindringlich davor, generell nach diesem Vorbild auch Großsparer mit Vermögen von mehr als 100.000 Euro zur Kasse zu bitten. “Das führt dazu, dass Investoren ihr Geld außerhalb der Euro-Zone anlegen”, klagt Frieden im Rahmen eines Interviews mit dem Nachrichten-Magazin “Der Spiegel”.

“Man muss in dieser schwierigen Situation alles vermeiden, was zu Instabilität führt und das Vertrauen der Sparer zerstört”, so Frieden.
Ausgerechnet Jeroen Dijsselbloem, Nachfolger von Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker als Chef der Eurogruppe, hatte Anfang der Woche zu verstehen gegeben, die Zypern-Lösung könne zum Modell für die ganze Euro-Zone werden. Selbst im EU-Parlament wird bereits eine Beteiligung von Großsparern als mögliche Verlustbeteiligung diskutiert.

Kein Wunder, dass Luxemburg nicht erfreut ist über die Idee, Großsparer zur Kasse zu bitten.
Das Großherzogtum ist das reichste Land in der Eurozone –  der Bankensektor ist dabei fast 22-mal so groß wie die jährliche Wirtschaftsleistung. 
Sollten Luxemburgs Banken aus irgendwelchen Gründen einmal in Schwierigkeiten kommen, der Staat könnte sie niemals auffangen – so “Der Spiegel”.