Im Prozess um die Enthüllungen im sogenannten “LuxLeaks”-Skandal sind in Luxemburg zwei ehemalige Mitarbeiter der Unternehmensberatung PwC (PricewaterhouseCoopers) zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.

Die Angeklagten Antoine Deltour und Raphael Halet erhielten am Mittwoch zwölf und neun Monate Haft auf Bewährung, weil sie zehntausende Dokumente über dubiose Steuerpraktiken multinationaler Konzerne in Luxemburg weitergegeben hatten.
Der angeklagte Reporter Edouard Perrin wurde freigesprochen.

Das Gericht in Luxemburg verurteilte die ehemaligen Mitarbeiter von PwC außerdem zu Geldstrafen in Höhe von 1.500 und 1.000 Euro, die ebenfalls zur Bewährung ausgesetzt worden sind.
Die Staatsanwaltschaft hatte 18 Monate Haft für Deltour und Halet gefordert – die Verteidigung hingegen Freisprüche für alle drei Franzosen.

Hintergrund

Die früheren Mitarbeiter von PwC hatten insgesamt fast 30.000 Dokumente entwendet, die enthüllen, wie Luxemburg Großkonzernen bei der Vermeidung von Steuerzahlungen in Milliardenhöhe half.

Durch die Enthüllungen war bekannt geworden, dass hunderte Unternehmen mit Luxemburg für sie teils extrem vorteilhafte Steuerabsprachen getroffen hatten.
Diese erlaubten es ihnen, ihre Steuern in dem Großherzogtum auf teils ein Prozent zu drücken und damit in anderen Ländern Steuern zu sparen.
Zu den Konzernen gehörten unter anderem Apple, Ikea und Pepsi.