Mehr Firmeninsolvenzen

Creditreform Trier hat im Rahmen der bundesweiten Insolvenzuntersuchung 2009 die Insolvenzentwicklung in der Region Trier (ehem. Regierungsbezirk Trier) untersucht und mit den Vorjahreszahlen verglichen. Berücksichtigt wurden dabei die eröffneten Insolvenzverfahren sowie die Ablehnungen mangels Masse.

Die Zahlen für die Region Trier für das Jahr 2009 sind auf Basis der bisherigen Istwerte und der Erfahrungswerte vorläufig hochgerechnet. Die Detailanalyse des Insolvenzgeschehens in der Region Trier folgt Anfang Januar 2010.

Die Wirtschaftskrise schlägt bundesweit auf das Unternehmensinsolvenzgeschehen durch. Gegenüber 2008 (29.580 Fälle) klettern die Firmenpleiten in 2009 um 16,0 % bundesweit auf 34.300 Fälle.

Auch in der Region Trier ist in 2009 eine steigende Entwicklung der Firmenpleiten gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Jedoch ist die von Creditreform Trier geschätzte Steigerung von 8,5 % gegenüber 2008 moderater anzusiedeln als die deutlich negativere bundesweite Entwicklung.

Bedeutende Insolvenzen der Region sind sicherlich die Pleiten der Mohr Holzbau-Gruppe mit einem Umsatz von rund 10 Mio. EUR und knapp 80 Mitarbeitern (hier ist über Auffanggesellschaften allerdings mit einer Standorterhaltung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen zu rechnen) sowie die Insolvenz des Automobilzulieferers Tectro GmbH in Saarburg mit einem Jahresumsatz von über 15,5 Mio. EUR und über 60 Mitarbeitern.
Die Insolvenz des privaten Fernseh- und Rundfunksenders Antenne West wird wohl nicht mehr direkt in die Statistik 2009 fallen, da mit einer Eröffnung des Verfahrens wohl erst Anfang 2010 zu rechnen sein wird.

Die Anzahl der Insolvenzverfahren ehemals Selbständiger in der Region  ist ebenfalls angestiegen. Im ehemaligen Regierungsbezirk Trier ist in 2009 mit 89 Verfahren zu rechnen. Gegenüber dem Vorjahr (71 Verfahren) bedeutet dies ein Plus von rund 25 %.

Anstieg privater Pleiten

Schlechter als der Bundestrend scheint die Region Trier allerdings bei den Verbraucherinsolvenzen abzuschneiden. Hier ist regional ein Anstieg der privaten Pleiten gegenüber dem Vorjahr um schätzungsweise 12,65 % zu verzeichnen. Bundesweit liegt die Steigerungsrate gegenüber 2008 lediglich bei 0,4 %; also stagnierend.
Bemerkenswert ist besonders die Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen im Kreis Vulkaneifel, der in den letzten Jahren stets die niedrigsten Steigerungswerte aufzuweisen hatte. Hier haben sich die Privatinsolvenzen gegenüber dem Vorjahr (35 Privatinsolvenzen) mit 77 Verfahren mehr als verdoppelt. Die meisten Verfahren werden (wieder einmal) für die kreisfreie Stadt Trier (150 private Pleiten) erwartet; gefolgt vom Kreis Trier-Saarburg (mit 106 Verfahren immerhin ein Plus von gut 26 % gegenüber 2008).

Im Bereich der Privatinsolvenzen sind nur die veröffentlichen Verfahren berücksichtigt, nicht jedoch etwaige gerichtliche bestätigte Schuldenbereinigungsverfahren, die nicht einer Veröffentlichung unterliegen.

Quelle: Creditreform Trier