Die Finanzminister aus Österreich, Luxemburg und der Schweiz haben die Bestimmungen zum Bankgeheimnis in ihren Ländern verteidigt.

An Gesprächen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) über die Erstellung einer solchen Liste wollten sie beteiligt werden, forderten die Finanzminister der drei Länder nach einem Treffen in Luxemburg.

Sie bedauerten es, dass manche Länder von Steueroasen sprächen, ohne eine Debatte über Kriterien geführt zu haben, sagte der luxemburgische Finanzminister Luc Frieden. Weder das Großherzogtum noch die beiden anderen Länder seien Steuerparadiese. Ziel sei, in die Debatte der G-20 über die Erstellung einer Liste einbezogen zu werden, sagte der Schweizer Finanzminister Hans-Rudolf Merz.

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Zeigten Einigkeit:
Luxemburgs Finanzminister Frieden und seine
Schweizer und österreichischen Amtskollegen Merz und Pröll

Die drei Minister schlossen eine Abschaffung des Bankgeheimnisses aus. Der österreichische Finanzminister Josef Pröll sagte, das Bankgeheimnis habe nichts mit der Finanzkrise zu tun. Zugleich bekräftigten die Minister die Bereitschaft ihrer Länder, besser beim Kampf gegen Steuerbetrug zu helfen.

Vor allem Deutschland und Frankreich fordern, im Rahmen der G-20 verstärkt gegen Länder vorzugehen, die sich im Finanzbereich unkooperativ zeigen. Frankreich hatte bereits gedroht, die Schweiz auf eine schwarze Liste der G-20 aufzunehmen. Paris übte auch mehrfach Kritik an Luxemburg, das neben Österreich und Belgien eins von drei EU-Ländern mit Bankgeheimnis ist. Die Staats- und Regierungschefs der G-20 kommen am 2. April in London zu einem Gipfeltreffen zusammen.