Schwerster Wirtschaftseinbruch seit Jahrzehnten

Die deutsche Wirtschaft hat in den ersten Monaten des Jahres den schwersten Einbruch seit Jahrzehnten erlebt. Im Zeitraum von Januar bis März schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Berechnungen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die deutsche Wirtschaft sogar ein Minus von 6,7 Prozent. Grund für den historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung sind den Angaben der Statistiker zufolge sowohl die deutlich zurückgegangenen Exporte als auch die niedrigen Investitionen. Diese seien im Vergleich zum Vorquartal “erheblich” geschrumpft. Einzig die privaten und staatlichen Konsumausgaben seien leicht gestiegen. Die weltweite Wirtschaftskrise trifft Deutschland wegen seiner starken Exportabhängigkeit deutlich härter als andere Länder. Die Bundesrepublik liegt an der Spitze der Exportnationen weltweit. Die deutsche Wirtschaft steckt seit Herbst in einer tiefen Rezession. Mit dem neuen Rückgang schrumpfte die Wirtschaftsleistung Deutschlands das vierte Mal in Folge. Seit Beginn der vierteljährlichen Berechnung des BIP im Jahre 1970 ist dies noch nie vorgekommen. Auch ist die Stärke des Rückgangs der Wirtschaftsleistung in so vielen aufeinanderfolgenden Quartalen bislang einzigartig. Bereits im Schlussquartal 2008 war die deutsche Wirtschaft um 2,2 geschrumpft und damit so stark wie seit 1987 nicht mehr. Das BIP gilt als Gradmesser für die Wirtschaftsleistung eines Landes. Es umfasst alle Waren und Dienstleistungen, die in einem bestimmten Zeitraum in einer Volkswirtschaft produziert werden. Die Bundesregierung geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr den schwersten Abschwung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erleben wird. Demnach wird das BIP im Gesamtjahr 2009 voraussichtlich um 6,0 Prozent schrumpfen.