Steuerhinterziehung via Luxemburg – Razzia bei Commerzbank
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 25/02/2015 um 00:02
LuxLeaks geht in die nächste Runde:
Nach übereinstimmenden Medieninformationen haben Strafverfolger und Fahnder am Dienstag unter anderem die Zentrale der Commerzbank in Frankfurt am Main durchsucht.
Mitarbeiter der Luxemburger Tochter der Commerzbank stehen im Verdacht, in großem Stil Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben.
An der Aktion gegen mutmaßliche Steuerbetrüger und deren mutmaßliche Luxemburger Helfer beteiligten sich dabei über 150 Staatsanwälte, Steuerfahnder und Kriminalbeamte.
Schwerpunkte der Durchsuchungen waren das Rheinland, Hessen und Rheinland-Pfalz.
Wie viel Geld vor dem Fiskus versteckt worden sei, ist noch unklar.
Die geschätzte Summe reichen einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge von etlichen hundert Millionen Euro bis zu einer Milliarde Euro.
Dem Bericht der SZ zufolge war die Aktion bereits für Dezember geplant.
Sie sei verschoben worden, weil die Generalstaatsanwaltschaft in Luxemburg ein Rechtshilfeersuchen von deutscher Seite abgelehnt habe.
Die Commerzbank erklärte, sie kooperiere mit den Ermittlern und werde die Fälle auch intern untersuchen.
“Wir verlangen absolute Transparenz darüber, dass alle unsere Kunden in Luxemburg über einen geklärten Steuerstatus verfügen”, sagte ein Sprecher.
Im Raum Trier finden dem SR zufolge in dieser Sache derzeit noch Durchsuchungen statt.
Demnach werden insgesamt sieben Objekte überprüft.
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@henkel
Das Thema Altfälle haben Sie falsch verstanden.
Wer vor 10 Jahren Geld verschoben hat kann es selbst zu heutigen Tage noch da angelegt haben und dem Staat die Steuern hinterziehen.
Schauen Sie sich die Beispiele Hoeness und Schwarzer an, das verlagen der Gelder war in beiden Fällen weit älter als 10 Jahre.
Na ja, Luxembourg hat das so gedreht, dass kein Amtshilfeverfahren geleistet werden sollte. Das kann man schon Amthilfeverweigerung nennen. Und ob dies wirklich nur Altfälle sind? Das würde keine Razzia begründen. Stichwort Panama-Gesellschaften, die wurden doch erst kürzlich aufgedeckt.
Nein, das riecht eher nach Geldwäsche und neuen Fälle.
henkel12
Vergleichbares hatten wir vor 20 Jahren doch schon mal. Da in dem Sektor so viele Grenzgänger arbeiten, trifft es diese natürlich. Die Kollegen, die in Luxemburg wohnen sind ja auch nicht dem Zugriff der deutschen Behörden ausgesetzt. Wenn der luxemburgische Generalstaatsanwalt die Amtshilfe verweigert, haben die deutschen Behörden wohl einige Informationen nicht geliefert oder nicht liefern können, die nach europäischem Recht für ein Amtshilfeverfahren erforderlich sind.
Die SZ zitiert die Commerzbank so, dass es sich um Altfälle handelt, die bereits 10 Jahre zurückliegen. Wenn das so ist, wird hier wieder die Moralkeule geschwungen und eine Vorverurteilung begünstigt.
Und wurden schon Kundenberater der Commerzbank (und anderer Banken) im Trierer Raum von der Steuerfahndung aufgesucht? Im Grenzgebiet werden auch private Wohnungen diverser Banker, die in Luxembourg arbeiten und Kunden zur Steuervermeidung beraten haben, untersucht, Quelle u.a. Handelsblatt Online. Es betrifft nun also auch Grenzgänger, vor allem natürlich Kundenberater.