Angesichts der von der Bundesnetzagentur zu Wochenbeginn verfügten Absenkung von Netzentgelten für Konkurrenten der Telekom würden geplante Investitionen in den Ausbau des Breitbandnetzes nun auf ihre Wirtschaftlichkeit hin überprüft, teilte die Telekom mit. Mit den von der Netzagentur geforderten Entgelten sei es der Telekom nicht möglich, “die Breitbandversorgung in Deutschland allein” herzustellen. Jetzt seien auch die Wettbewerber der Telekom gefordert, “in Breitband im ländlichen Raum zu investieren”, erklärte Telekom-Finanzvorstand Timotheus Höttges. “In einem liberalisierten Markt kann die Last des Ausbaus nicht von einem Unternehmen allein getragen werden”, erklärte Höttges. Außerdem bräuchten Anbieter, die in den kostspieligen Ausbau schneller Internetleitungen auf dem Land investierten, auch Investitionsanreize. In anderen Wirtschaftszweigen wie der Energiebranche habe die Netzagentur den Netz-Betreibern höhere Entgelte zugebilligt, um die Infrastruktur zu modernisieren. In der Telekommunikationsbranche sei dies bislang aber nicht der Fall gewesen.Die Bundesnetzagentur hatte zuvor verfügt, dass die Telekom für ihre Konkurrenten die Kosten für die sogenannte letzte Meile von monatlich 10,50 Euro auf 10,20 Euro absenken muss. Die Telekom hatte im Januar eine Erhöhung auf 12,90 Euro beantragt. Bei der letzten Meile handelt es sich um die Verbindung zwischen dem Telefonnetz und den Hausanschlüssen der Telefonkunden. Die Telekom hatte in der Vergangenheit vielfach beklagt, dass sie mit Millionenbeträgen den Ausbau des schnellen Internets vorantreiben muss, während ihre Wettbewerber nur das Telekom-Netz gegen Gebühr nutzen. 2008 investierte die Telekom 100 Millionen Euro in neue Breitband-Anschlüsse, 2009 wollte sie einen ähnlich hohen Betrag investieren.