Villeroy & Boch in diesem Jahr voraussichtlich in den roten Zahlen

Der Gewinn des Keramikherstellers Villeroy & Boch ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Das Nettoergebnis sank von 23,8 Millionen Euro im Vorjahr auf 11,0 Millionen Euro, wie das Unternehmen mit Sitz im saarländischen Mettlach am Dienstag mitteilte. Der Umsatz ging um ein Prozent auf 840 Millionen Euro zurück.

In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen immer von seinem guten Auslandsgeschäft profitiert. Das brach im vergangenen Jahr ein. Auf dem deutschen Markt verzeichnete Villeroy & Boch einen Umsatzuwachs von 5,1 Prozent. Auf dem Auslandsmarkt hingegen ließen die Erlöse um 2,5 Prozent auf 655,3 Millionen Euro nach. Vor allem in den USA, Großbritannien und Spanien verkaufte das Unternehmen weniger Produkte.

In den ersten beiden Monaten 2009 brachen die Erlöse früheren Angaben zufolge konzernweit wegen der Verschärfung der Nachfragekrise um knapp ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein. Aufgrund der Dauer und des Ausmaßes der Auswirkungen der Wirtschaftskrise, die gegenwärtig nicht absehbar seien, gab Villeroy & Boch keinen konkreten Ausblick auf das laufende Jahr. «Das Geschäftsjahr 2009 wird sicher kein einfaches», sagte der Vorstandssprecher Frank Göring.

Mit dem gerade verabschiedeten Sparprogramm will das Unternehmen gegensteuern. Mitte März hatte das Unternehmen angekündigt, weltweit rund 900 der insgesamt 9250 Stellen abzubauen. In Deutschland sollen rund 400 Stellen in Produktion und Verwaltung gestrichen werden. das Werk in Luxemburg wird geschlossen. Nach Abschluss aller Sparmaßnahmen rechnet Villeroy & Boch mit einem jährlichen Einsparvolumen von etwa 50 Millionen Euro.

Villeroy & Boch hat 24 Produktionsstätten in zwölf europäischen Ländern, Mexiko und Thailand. Mit Produkten aus den Bereichen Bad und Wellness, Tischkultur und Fliesen ist das vor rund 260 Jahren gegründete Traditionsunternehmen in 125 Ländern vertreten.