Happyend für Ladenschluss?!
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 30/09/2004 um 00:09
Typischer Weise wird in Deutschland statt an Ursachen an Symptomen herumkuriert.
Die Bundesländer wollen nun jedes in eigener Regie über die Ladenöffnungszeiten
entscheiden. Der Bundestag muss dem aber noch zustimmen.
Zur Erinnerung, in Luxemburg gilt Folgendes:
Geschäfte bis 20 Uhr ihr Geschäft geöffnet halten.
Öffnungszeit einen Gehaltszuschlag von 30% zu.
Dass Läden länger geöffnet sind, führt nicht unbedingt dazu,
dass alle Betriebe mehr Umsatz erzielen. Es profitieren hierdurch eher die Großen
auf Kosten der Kleinen. Und für die beschäftigten schlägt ein finanziell
kaum ausgleichbarer Nachteil in der Arbeitszeitregelung zu Buche (wenn nicht wie
in Deutschland mittlerweile üblich Verkaufspersonal auf Minijobs umgestellt
wird).
Mehr Umsatz: Dazu müssten erst die konsumfreudigsten Käuferschichten
mehr verfügbares Einkommen erzielen!
Das ist in Luxemburg mit dem Lohnindexsystem gleichsam automatisiert. Das führt
jedoch keineswegs automatisch dazu, dass das verfügbare Geld insgesamt in
Inland ausgegeben wird. Aber die Großregion freut sich insgesamt über
die erhöhte Kaufkraft.
Im Koalitionsabkommen der neuen Regierung findet sich jetzt die Absicht, die Zulassungssperre
für große Handelsflächen aufzuheben.
Hart hinter der belgischen Grenze, bei Arlon, soll ein IKEA entstehen. Mehr als
Verkehrsprobleme werden die Luxemburger Gemeinden davon nicht haben.
Weitere Info:
Christian Kintziger, „Ladenschlussregelung: Kann man bald rund um die
Uhr einkaufen?“, „Tageblatt“, 25./26.9.2004 www.tageblatt.lu
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