Typischer Weise wird in Deutschland statt an Ursachen an Symptomen herumkuriert.
Die Bundesländer wollen nun jedes in eigener Regie über die Ladenöffnungszeiten
entscheiden. Der Bundestag muss dem aber noch zustimmen.

Zur Erinnerung, in Luxemburg gilt Folgendes:

  • 10mal im Jahr können an Vorabenden von Feiertagen oder Sonntagen
    Geschäfte bis 20 Uhr ihr Geschäft geöffnet halten.
  • Den Beschäftigten steht für das Arbeiten in der verlängerten
    Öffnungszeit einen Gehaltszuschlag von 30% zu.
  • Dass Läden länger geöffnet sind, führt nicht unbedingt dazu,
    dass alle Betriebe mehr Umsatz erzielen. Es profitieren hierdurch eher die Großen
    auf Kosten der Kleinen. Und für die beschäftigten schlägt ein finanziell
    kaum ausgleichbarer Nachteil in der Arbeitszeitregelung zu Buche (wenn nicht wie
    in Deutschland mittlerweile üblich Verkaufspersonal auf Minijobs umgestellt
    wird).

    Mehr Umsatz: Dazu müssten erst die konsumfreudigsten Käuferschichten
    mehr verfügbares Einkommen erzielen!

    Das ist in Luxemburg mit dem Lohnindexsystem gleichsam automatisiert. Das führt
    jedoch keineswegs automatisch dazu, dass das verfügbare Geld insgesamt in
    Inland ausgegeben wird. Aber die Großregion freut sich insgesamt über
    die erhöhte Kaufkraft.

    Im Koalitionsabkommen der neuen Regierung findet sich jetzt die Absicht, die Zulassungssperre
    für große Handelsflächen aufzuheben.

    Hart hinter der belgischen Grenze, bei Arlon, soll ein IKEA entstehen. Mehr als
    Verkehrsprobleme werden die Luxemburger Gemeinden davon nicht haben.

    Weitere Info:
    Christian Kintziger, „Ladenschlussregelung: Kann man bald rund um die
    Uhr einkaufen?“, „Tageblatt“, 25./26.9.2004 www.tageblatt.lu