Am 24. März 2000 setzte sich in Lissabon die EU das hehre Ziel,

  • “die wettbewerbfähigste und dynamischste Wissensökonomie
    der Welt zu werden, die fähig ist zu einem dauerhaften ökonomischen
    Wachstum das begleitet wird durch eine quantitative und qualitative Verbesserung
    der Beschäftigung und des sozialen Zusammenhalts”.
  • Seitdem sind 3 Jahre verflossen, die Internetblase ist geplatzt, und viel ist
    aus dem Lissabon-Prozess nicht herausgekommen.

    Demnächst wird Luxemburg die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen.
    Unter anderem hat es sich vorgenommen, sich dadurch Ruhm und Ehre einzulegen,
    indem es den sog. „Lissabon-Prozess“ wieder auf die Sprünge verhilft.

    Vor der eigenen Haustüre kehren

    Bekanntlich redet man von den Tugenden am meisten, die man selbst nicht besitzt.

    So ähnlich scheint es auch in mannigfacher Hinsicht bestellt zu sein, wenn
    man die Verwirklichung der Lissabon-Strategie im Großherzogtum ansieht.

  • Die Quote der Erwerbstätigkeit von Frauen oder von älteren
    Arbeitnehmern sollte erhöht werden.
  • Ausgaben in Bildung sowie in Forschung und Entwicklung sollten anteilmäßig
    zum Bruttoinlandsprodukt angehoben werden.
  • Informationstechnische Infrastrukturen sollten ausgebaut werden.
  • All dies sind Punkte, die die Lissabon-Strategie vernünftiger Weise auf die
    Tagesordnung gesetzt hat.

    All das sind aber auch Punkte, wo Luxemburg im internationalen Vergleich wenig
    glänzt, sogar teilweise als Schlusslicht fungiert. Das Debakel um die Schulreform
    oder um den Start der Uni Luxemburg wie auch um eLuxembourg (www.eluxembourg.lu)
    geben bislang noch wenig Aussicht auf Besserung in dieser Hinsicht.

    Ob jetzt den Worten endlich auch Taten folgen werden?

    Weitere Info:

    Jean-Lou Siweck, “La stratégie de Lisbonne dominera le premier Conseil
    européen sous présidence luxembourgeoise. Le défi est pourtant
    national: En route pour Lisbonne”, “d’Land”, 15.10.2004,
    p.89, www.land.lu