Luxemburg & Lissabon: Vision | Realität
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 20/10/2004 um 00:10
Am 24. März 2000 setzte sich in Lissabon die EU das hehre Ziel,
der Welt zu werden, die fähig ist zu einem dauerhaften ökonomischen
Wachstum das begleitet wird durch eine quantitative und qualitative Verbesserung
der Beschäftigung und des sozialen Zusammenhalts”.
Seitdem sind 3 Jahre verflossen, die Internetblase ist geplatzt, und viel ist
aus dem Lissabon-Prozess nicht herausgekommen.
Demnächst wird Luxemburg die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen.
Unter anderem hat es sich vorgenommen, sich dadurch Ruhm und Ehre einzulegen,
indem es den sog. „Lissabon-Prozess“ wieder auf die Sprünge verhilft.
Vor der eigenen Haustüre kehren
Bekanntlich redet man von den Tugenden am meisten, die man selbst nicht besitzt.
So ähnlich scheint es auch in mannigfacher Hinsicht bestellt zu sein, wenn
man die Verwirklichung der Lissabon-Strategie im Großherzogtum ansieht.
Arbeitnehmern sollte erhöht werden.
zum Bruttoinlandsprodukt angehoben werden.
All dies sind Punkte, die die Lissabon-Strategie vernünftiger Weise auf die
Tagesordnung gesetzt hat.
All das sind aber auch Punkte, wo Luxemburg im internationalen Vergleich wenig
glänzt, sogar teilweise als Schlusslicht fungiert. Das Debakel um die Schulreform
oder um den Start der Uni Luxemburg wie auch um eLuxembourg (www.eluxembourg.lu)
geben bislang noch wenig Aussicht auf Besserung in dieser Hinsicht.
Ob jetzt den Worten endlich auch Taten folgen werden?
Weitere Info:
Jean-Lou Siweck, “La stratégie de Lisbonne dominera le premier Conseil
européen sous présidence luxembourgeoise. Le défi est pourtant
national: En route pour Lisbonne”, “d’Land”, 15.10.2004,
p.89, www.land.lu
Um einen Kommentar zu hinterlassen loggen Sie sich bitte ein oder registrieren Sie sich.
Hamisso
Luxemburgs Schüler haben sich in ihren Leistungen bei Rechnen, Lesen und in Naturwissenschaften ein wenig verbessert (bei der ersten Studie waren sie noch hinter Deutschland europäischer Schwanzmeister).
Nach der neuesten PISA-Studie haben sie sich insbesondere beim Rechnen verbessert.
Die ungenügenden Endergebnisse des Luxemburger Schulsystems werden auch bei der aktuellen Wettbewerbsfähigkeits-Studie Fontagné als ein großes Manko vermerkt.
Bildung und Ausbildung sind eine unerlässliche Voraussetzung für eine Wissensökonomie.
Dabei sind es in LU in Gegensatz zu DE nicht die finanziellen Mittel, die in diesem Sektor zu wenig investiert würden.
In LU hapert es dann wohl an der Effizienzkontrolle der Mittelverwendung.
http://www.wort.lu/articles/4206684.html
Hamisso
„Die Lissabon-Agenda sowie der Bericht des französischen Regierungsberaters Lionel Fontagné werden in der Tripartite-Runde zur Wettbewerbsfähigkeit sein, die am kommenden 15. Dezember stattfinden soll.“
[LW 4.12.2004]