Luxemburg spricht Empfehlung aus

Die Luxemburger Regierung hat den Gouverneur der Banque Centrale du Luxembourg, Yves Mersch, als Nachfolger von EZB-Vizepräsident Lucas Papademos vorgeschlagen. Papademos scheidet Ende Mai 2010 nach achtjähriger Amtszeit aus dem sechsköpfigen Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) aus.

Premierminister Jean-Claude Juncker hatte die Kandidatur bereits am Wochenende im Anschluss an die Sitzung des EU-Finanzministerrats bekannt gegeben, wie ein Sprecher der luxemburgischen Notenbank am Mittwoch bestätigte. Eine Entscheidung werde wahrscheinlich beim EU-Ratstreffen im Dezember fallen.

Dass Juncker Mersch so früh benennt, könnte bedeuten, dass dessen Aussichten gut sind, meldete das “Handelsblatt” am Mittwoch. Juncker habe immer betont, er werde seinen Gouverneur nicht “verheizen” und ihn nur bei reellen Chancen ins Rennen um den Posten des EZB-Vizechefs schicken. Möglicherweise habe Juncker das Terrain informell schon sondiert.

Da das Amt des Vizepräsidenten voraussichtlich einem kleinen Land überlassen wird, könnten auch Belgien, Portugal und Irland Kandidaten ins Rennen schicken. Neben Luxemburg, Slowenien und Slowakei sind auch diese drei Länder noch nicht im EZB-Direktorium vertreten gewesen.