Pendlerstau nach Luxemburg Pläne für weitere Busverbindungen stocken

Täglich pendeln etwa 30.000 Grenzgänger aus der Region Trier nach Luxemburg. Die meisten mit dem Auto. Staus an der Grenze sind da vorprogrammiert. Sind mehr Busse die Lösung?

Pendler stehen an der Grenze im Stau

Doch das will die luxemburgische Regierung ändern. Sie will, dass irgendwann ein Viertel aller Verkehrsteilnehmer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind und ist dabei, das Angebot an Bahn, Park und Ride sowie Busverbindungen weiter auszubauen. Doch mancherorts hapert es offenbar in der Umsetzung.

Zum Beispiel in Konz. Dort leben im Stadtteil Roscheid viele Grenzgänger. Jeden Morgen fahren sie mit dem Auto den Berg runter Richtung Luxemburg, am Abend wieder rauf. Eine öffentliche Verkehrsanbindung gibt es von dort nicht ins Nachbarland.

Grenzgängerbus hält nur in Konz-Mitte

Der Grenzgängerbus hält in Konz-Mitte. So oder so müssen die Roscheider Pendler also ins Auto steigen, sagt dieser Banker. Er nutzt den Bus deshalb im Moment eher selten. “Man muss zeitig unten sein, es besteht ja auch nur eine Verbindung pro Stunde. Es wäre natürlich schön, wenn man das Ganze mit ner Bushaltestelle hier in Roscheid machen könnte.”

Ein Bus allein für Stadtteil Roscheid

Der Konzer Bürgermeister Karl Heinz Frieden ist sich sicher, dass alleine in Roscheid ein kompletter Bus mit Grenzgängern gefüllt werden könnte. Der könnte am Freilichtmuseum enden und dann über Konz-Mitte nach Luxemburg fahren. Erste Gespräche mit der Luxemburger Regierung hat es darüber auch bereits gegeben. “Jetzt wissen wir aber, dass die Nachfrage in Roscheid so groß ist, dass eine eigene Linie damit gefüllt werden könnte – und das haben wir auch mit der alten Regierung abgesprochen und wir waren so verblieben, dass mit der Fertigstellung der neuen Brücke das Angebot erweitert würde.”

Pläne stocken nach Regierungswechsel

Doch gleichzeitig mit der Grenzbrücke kam auch der Regierungswechsel. Und seitdem stocken die Pläne für einen Bus bis Konz-Roscheid. Warum, kann sich Bürgermeister Frieden nicht erklären. “Ich habe mit dem Infrastrukturminister gesprochen und auch schriftlich Kontakt aufgenommen – keine Antwort. Ich hoffe, dass wir da bald in einen konkreten Dialog einsteigen können.”

Doch danach sieht es für Konz-Roscheid derzeit nicht aus, auch wenn der Grüne-Infrastrukturminister Francois Bausch im Grunde ein großer Freund der grenzüberschreitenden Busverbindungen ist. “Jeder Bus, der morgens gefüllt nach Luxemburg kommt, nimmt hunderte Autos von den Straßen und das erleichtert auch den Grenzgängern das Leben.”

Busverbindungen sollen ausgebaut werden

Die Luxemburger Regierung will die Busverbindungen nach Deutschland deshalb generell auch in den nächsten Jahren weiter ausbauen. Beispielsweise Richtung Trier oder auch Saarburg. Auch neue Linien oder die Anbindung neuer Park und Ride Parkplätze seien denkbar. Doch woran hapert es in Konz? Minister Bausch. “Wir haben immer viele Anfragen von Grenzorten, wo gesagt wird, ja könntet ihr nicht einen Kilometer weiter fahren, noch in dieses Viertel, aber das wird dann sehr schwierig zu organisieren.”

Lokale Busdienste nötig

Der Minister spielt den Ball daher nach Konz zurück: “Man muss schon sagen. Wir machen schon sehr viel, auch vom Kostenpunkt ist es nicht zu unterschätzen, auch wenn wir uns freuen, dass es gut genutzt wird. Wir sollten uns darauf beschränken, zentrale Orte anzufahren und wenn es dann weitere Wünsche gibt von Wohnvierteln, dann müssen das lokale Busdienste übernehmen.”

Die Konzer wollen das so nicht hinnehmen. Karl-Heinz Frieden hat Kontakt mit seinen Parteifreunden von den Christsozialisten  in Luxemburg aufgenommen und diese haben eine Parlamentarische Anfrage an den Minister zur Buslinie bis Konz-Roscheid gestellt. Die Antwort steht jedoch noch aus.