Das Problem mit so großen Verkehrsprojekten wie dem Moselaufstieg ist – abgesehen von den allseits bekannten Argumenten wie den Kosten, der Bürokratie und der Umweltbelastung – die Daten, auf denen die Planungen und Prognosen basieren.
Es sieht so als, als ob der Moselaufstieg zu einer Entlastung und Verbesserung führen könnte, wenn man auf die Daten schaut. Wenn man jedoch mit ähnlichen Projekten vergleicht, merkt man, dass da oft buchstäblich Mist gebaut wurde. Prominentestes Beispiel ist wohl die Waldschlössenbrücke in Dresden: Auch im Tal wie Trier, Nadelöhr für den Verkehr, eine neue Elbbrücke musste her. Dann jahrelang Streit um die geplante Brücke, bis sie schließlich gebaut wurde. 45.000 Autos am Tag waren prognostiziert, nun sind 30.000, die Unterhaltungskosten explodieren. Na ja, man kann argumentieren, dass die Brücke trotzdem sinnvoll ist (halbvolles vs. halbleeres Glas), aber das Beispiel zeigt, dass man sich vorher oft verschätzt. Deshalb sind kleine oder innovative, aber relativ einfach umzusetzende Lösungen vielleicht doch sinnvoller.
Was nützt denn der Moselaufstieg, wenn man zwar auf der deutschen Seite gut auf die Autobahn kommt, aber dann bis Luxemburg-Stadt im gleichen zähflüssigen Verkehr vor sich hinzuckelt wie bisher?