Seit 1974 leben die Arbeitnehmer in Luxemburg im Rhythmus einer 40-Stunden-Woche. Doch die Nachrichten beweisen immer wieder, dass die Frage, ob diese Zeit beibehalten oder verkürzt werden soll, zu einem brennenden Thema geworden ist. Davon zeugt zum Beispiel die Studie, die das Arbeitsministerium durchgeführt hat, um die Vor- und Nachteile einer möglichen Maßnahme abzuwägen.

Und die jüngste Studie “Quality of work” der Arbeitnehmerkammer (CSL) wird Wasser auf die Mühlen der Reformbefürworter sein. Nach der Befragung einer repräsentativen Stichprobe der arbeitenden Bevölkerung kristallisiert sich nämlich ein Wunsch heraus: weniger Zeit für die Arbeit aufzuwenden.

So ist mehr als die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass sie mehr Zeit für ihre geleistete Arbeit aufwenden, als sie sich wünschen würden. Ein Durchschnitt von 51 % der Befragten, der übrigens je nach Jugend der Arbeitnehmer, steigt.

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Ein negatives Gewicht

In der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen, die im Großherzogtum eingestellt wurden, äußerten 54 % das Bedürfnis, die Dauer ihrer Arbeitszeit in Zukunft zu begrenzen. Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es sogar 58 %…

“Das muss uns wirklich die Frage stellen, welche Arbeitsplätze wir diesen Generationen und denjenigen, die neu auf den Arbeitsmarkt kommen, anbieten wollen. Das Großherzogtum hat bereits in vielen Bereichen Schwierigkeiten, Arbeitskräfte zu finden, so dass die 40-Stunden-Woche nun zweifellos negativ ins Gewicht fällt“, analysiert die Präsidentin der Arbeitnehmerkammer, Nora Back.

Es ist übrigens interessant festzustellen, dass der Wunsch, “weniger zu arbeiten”, zwischen Einheimischen und Grenzgängern “ohne signifikante Unterschiede” geteilt wird. Die einen oder anderen finden unterschiedliche Motivationen, um ihre Erwartung zu rechtfertigen (Fahrzeit, Gleichgewicht zwischen Privatleben und Berufsleben, höhere Produktivität usw.).

In ihrer Studie ließ es sich die CSL nicht nehmen, die einen und die anderen nach ihrer gewünschten wöchentlichen Arbeitszeit zu fragen. Ein ausgeprägter “Wunsch” von 34,4 Stunden pro Woche (15 % weniger als die derzeitige “Vollzeit”). Dieser Wunsch unterscheidet sich übrigens zwischen Männern und Frauen: 35,9 Stunden bei den Herren und 32,3 Stunden bei den Damen.

Es sei jedoch daran erinnert, dass im Großherzogtum derzeit 95 % der männlichen Arbeitnehmer Vollzeit arbeiten und ein Drittel der Frauen bereits Teilzeit arbeitet.

In fünf Jahren der Befragung zu diesem Thema war der “Traum” von einer kürzeren Arbeitszeit noch nie so niedrig wie diese 34,4 Stunden. Im Jahr 2018 belief sich der Wunsch “nur” auf 36h pro Woche.

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