“Deutlicher Rückgang”, “Rückgang”, “starker Rückgang” und so weiter. Die Lektüre des letzten Quartalsberichts über den Bau und Verkauf von Wohnungen im Großherzogtum stellt weiterhin eine besorgniserregende Diagnose über die Lage des luxemburgischen Baugewerbes und des Immobiliensektors. Denn wie es nun schon seit Mitte 2022 der Fall ist, gehen die Immobilientransaktionen im Land immer weiter zurück.

Eine Tatsache, die das Statec und das Observatoire de l’habitat für den Zeitraum vor dem Kollektivurlaub, von März bis Juni, genau beziffert haben. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2022 und 2023 ist beispielsweise bei neuen Wohnungen ein Rückgang der Verkaufszahlen um -63 % zu verzeichnen. Dieses Segment ist durch die “stärkste Verschlechterung” der Immobilienaktivität gekennzeichnet.

Im zweiten Quartal wurden in Luxemburg nur 869 Wohnungen verkauft. Um eine Vorstellung vom Ausmaß des Einbruchs zu vermitteln: In den Jahren vor der Gesundheitskrise war diese Zahl doppelt so hoch. So fanden von 2017 bis 2019 alle drei Monate durchschnittlich 1.849 Wohnungen ihre ersten Eigentümer oder wechselten den Besitzer…

Weniger verkaufte Grundstücke, weniger Perspektiven

Auf der Seite der bestehenden Wohnungen drängen sich die Investoren ebenfalls nicht. So ging das Transaktionsvolumen in diesem zweiten Quartal 2023 im Vergleich zu 2022 um ein Drittel zurück. Es ist daher verständlich, dass sowohl die Unternehmen, die für die Baustellen (Bau und Renovierung) verantwortlich sind, als auch die Agenturen, die den Verkauf übernehmen sollen, mehr denn je zittern.

Dies gilt umso mehr, als auch ältere Häuser nur schwer einen Käufer finden. In denselben Zeiträumen gingen die Käufe um 46% zurück, wie Statec feststellt… Und auch bei den Verkäufen von Baugrundstücken gibt es keine guten Nachrichten. Auch hier hat sich die Zahl der Verkäufe im April, Mai und Juni “stark verlangsamt”: – 52,4% im Vergleich zum zweiten Quartal 2022. Auch hier ein negativer Indikator, der nicht auf Bauprojekte von Bauträgern oder Privatpersonen in den kommenden Monaten schließen lässt.

In einer Zeit, in der die Arbeitslosenquote im Großherzogtum steigt, ist ein möglicher Zusammenbruch des Bausektors in aller Munde. Der Staat hat bereits reagiert (u. a. durch den Kauf von Wohnungen für seinen erschwinglichen Wohnungsbestand), aber nach Ansicht der Arbeitgeberverbände noch nicht ausreichend. Zweifellos wird dies ein Schwerpunktthema der nächsten Regierung sein, die aus den Parlamentswahlen am 8. Oktober hervorgeht.

 

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