Das Volumen der neu vergebenen Immobilienkredite mit variablem Zinssatz im Mai stieg um 53 Mio. Euro auf 216 Mio. Euro gegenüber 163 Mio. Euro im April. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich der variable Zinssatz für Immobilienkredite an Privathaushalte um 27 Basispunkte auf 4,38% im Mai 2023 gegenüber 4,11% im April 2023. Das meldet die Luxemburger Zentralbank.

Im Gegensatz stieg das Kreditvolumen beim festen Zinssatz zwischen April und Mai um 52 Millionen auf 276 Millionen Euro. Dabei gibt es beim festen Zinssatz einen leichten Rückgang um 0,04 Prozentpunkte auf 3,85 Prozent – das sind 1,8 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor.

Bei den längeren Laufzeiten gingen die Immobilienkredite mit einer anfänglichen Zinsbindung von mehr als 10 Jahren um 10 Basispunkte auf 3,80% im Mai 2023 zurück. Das monatliche Volumen dieser neu vergebenen Kredite stieg im Monatsvergleich um 45 Millionen Euro auf 227 Millionen Euro im Mai 2023.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Satz um 169 Basispunkte, während die Summe der vergebenen Kredite um 131 Mio. Euro zurückging. “Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Satz anfängliche Zinsbindungsfristen von mehr als 10 Jahren einschließt und auf der Grundlage einer Stichprobe von Banken berechnet wird”, sagt die Zentralbank. Der für die anfängliche Zinsbindung angegebene Satz ist ein gewichteter Durchschnitt, der das Volumen der vergebenen Kredite berücksichtigt. Die Zinssätze für Darlehen mit sehr langen anfänglichen Zinsbindungsfristen, z. B. 30 Jahre, können daher deutlich höher sein als der angegebene gewichtete Durchschnittssatz.

Auch Verbraucherkredite nehmen zu

Die Verbraucherkredite bewegen sich in die gleiche Richtung. Hier gab es einen Anstieg um 8 Millionen Euro von April bis Mai, von 21 auf 29 Millionen Euro. Der Zinssatz für Verbraucherkredite, bei denen die ursprüngliche Zinsbindung mehr als ein Jahr und bis zu fünf Jahre beträgt, stieg zwischen April und Mai um 54 Basispunkte.

Die gestiegene Zahl der Verbraucherkredite zeigt, dass die Haushalte zusehends Probleme haben, um finanziell über die Runden zu kommen und lässt darauf schließen, dass der von der Regierung angekündigte Konjunktur-Steuerkredit diesen Monat zum richtigen Zeitpunkt kommt.

Währenddessen ist im Gegenzug der Zinssatz für Festgeldanlagen privater Haushalte mit einer Ursprungslaufzeit von bis zu einem Jahr deutlich schwächer gestiegen: von 2,43 Prozent im April auf 2,63 Prozent im Mai. Zwischen Zinsen, die man für das Festgeld erhält, und Zinsen, die man für seinen Kredit bezahlen muss, klafft demnach eine Lücke.

Ob das sich ändern wird, wird die Zukunft zeigen. Für den 27. Mai kündigt sich nämlich bei der Europäischen Zentralbank wieder eine Zinserhöhung an.

 

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