Der Wow-Effekt ist garantiert… Und kürzlich konnte der luxemburgische Wirtschaftsminister seine Überraschung nicht verbergen, als er in der Goodyear-Fabrik in Colmar-Berg den DiM25O Dynamic entdeckte. Ein XXL-Fahrsimulator, der aus dem Mund von Romain Hansen (Vizepräsident für Produktentwicklung in Europa, Afrika und Asien) wie “die größte Playstation des Landes!” klingt.

Aber damit wir uns nicht falsch verstehen, es ist vor allem ein großartiges Werkzeug, das die Firma im Großherzogtum ansiedelt, wie sie es bereits vor einigen Jahren an ihrem US-Hauptsitz in Ohio getan hatte. Minister Lex Delles freute sich: “Das ist gut so. Das ist der richtige Weg: der Prototyp für die USA und dann das perfekte Modell für Luxemburg!” Eine Standortwahl, die auf jeden Fall als Vertrauensbeweis in das lokale Team, das für die Entwicklung der neuen Reifenreihen verantwortlich ist, zu werten ist.

Denn genau das ist der Sinn dieser Investition von fast 6 Millionen Euro: Produkte virtuell zu testen, noch bevor ein erstes echtes Muster in die Produktion geht.

So wurden seit der Inbetriebnahme des Simulators bereits 122 Tests gestartet. “Dabei wurden 18.300 km auf Bildschirmen und Zylindern zurückgelegt und 2.440 Reifen eingespart“, berichtet Romain Hansen.

Wirtschaftlich, umweltfreundlich und vor allem ein Entwicklungsbeschleuniger: Das sind die Qualitäten, die der DiM25O Dynamic bietet, der mit einem Klick alle Arten von Straßen, Klima, Verkehr und Geschwindigkeit bieten kann, ohne dass Fahrzeuge und Ingenieure von einem Ende der Welt zum anderen transportiert werden müssen.

Aber Vorsicht: Dieser Fahrsimulator ist nicht nur dazu da, um zu erforschen, wie die Reifenmischungen von morgen aussehen werden. Das ist nur ein Teil seiner Aufgabe. Das Gerät wird vor allem dazu verwendet, den “intelligenten und vernetzten Reifen” zu entwickeln. Mit anderen Worten: das, was bald die Räder der sich parallel entwickelnden autonomen Fahrzeuge umgeben wird.

So kann der Reifen in Zukunft über seinen Ladezustand, einen eventuellen Druckmangel oder eine Strukturschwäche informieren. All dies sind nützliche Elemente, um den Luftdruck zu erhöhen oder zu senken, zum Reifenwechsel aufzufordern oder die Sicherheit der Passagiere oder der transportierten Güter zu gewährleisten.

Dies ist das Ziel des FACES-Programms, das von den Technikern in Colmar-Berg parallel zu ihren Kollegen in Akron auf der anderen Seite des Atlantiks verfolgt wird. Ein Forschungsprogramm, das übrigens mit Hilfe der luxemburgischen Regierung kofinanziert wird. Der Staat hat 2,6 Mio. € zur Unterstützung dieser F&E-Anstrengungen bereitgestellt.

Dies veranlasste den Wirtschaftsminister zu der schelmischen Bemerkung, DiM25O sei “auch die teuerste PlayStation des Landes!” Aber mit seinen 39 Jahren hätte Lex Delles das Spiel sicher gut gespielt…

Zwischen Colmar-Berg und seinem Werk in Dudelange beschäftigt Goodyear in Luxemburg fast 3.500 Arbeitnehmer.

 

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