Es ist eine kleine Revolution: TotalÉnergies gab am Donnerstag, den 16. März, bekannt, dass sie Vereinbarungen mit der Couche Tard-Gruppe getroffen haben, um mit ihr ein Joint Venture an jeder ihrer belgischen und luxemburgischen Tankstellen zu gründen oder ihr alle ihre Tankstellen in Deutschland und den Niederlanden zu übertragen.

In Luxemburg und Belgien ein Joint Venture

Im Großherzogtum und in Belgien beschloss das Management von TotalÉnergies daher, sich mit dem Spezialisten für Convenience Stores (mit Shop und Gastronomieangebot, die 7 Tage pro Woche geöffnet sind) im Rahmen von Joint Ventures (die zu 40 % TotalÉnergies und zu 60 % Couche Tard gehören werden) zusammenzuschließen.

In den beiden Ländern, in denen der Ölkonzern Marktführer in seinem Sektor ist, sind dies insgesamt 619 Tankstellen. Um diese strategische Entscheidung zu rechtfertigen, heißt es in der Kommunikation von Total, dass diese Partnerschaft “eine Maximierung des Umsatzes außerhalb der Ölkraftstoffe ermöglichen wird”.

Vollständige Veräußerung in Deutschland

In Deutschland und den Niederlanden sieht das Abkommen vor, dass alle Tankstellen, die TotalEnergies besitzt, an Couche Tard verkauft werden, um von der “Expertise eines Spezialisten für den lokalen Handel” zu profitieren. Diese Expertise wird als “überaus wichtig” angesehen.

In diesen beiden Ländern ist der französische Ölkonzern zwar nicht Marktführer. Dennoch ist seine Präsenz nicht zu vernachlässigen, da es in Deutschland 1.198 und in den Niederlanden 392 Tankstellen gibt.

Am Horizont: Kohlenstoffneutralität bis 2050

Für TotalÉnergies ist die Partnerschaft mit Couche Tard “Teil des Bestrebens, bis 2050 CO2-neutral zu werden”. Bereits jetzt hat sich der französische Konzern “zum Ziel gesetzt, seinen Verkauf von Erdölprodukten bis 2030 um 30 % zu reduzieren”.

Konkret bedeutet das Verbot des Verkaufs von neuen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035, dass Total “den Anteil der Einnahmen, der nicht mit Kraftstoffen zusammenhängt, ausbauen” muss. Dabei ist zu beachten, dass diese zukünftige europäische Regelung zwangsläufig zu einem Verlust der Einnahmen aus dem Kraftstoffgeschäft an den Stationen des Unternehmens führen wird. Denn die Besitzer von Elektrofahrzeugen werden diese lieber zu Hause und nicht an Tankstellen aufladen.

Die geplante Transaktion (mit einem Wert von 3,1 Milliarden Euro) soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Das Logo “TotalÉnergies” wird an der Fassade der Tankstellen hängen bleiben, solange sie weiterhin Benzin und Diesel verkaufen (mindestens für mindestens fünf Jahre).