Träumen Sie davon, mehrsprachig zu sein? HeyGen, ein neues Videoprogramm für generative künstliche Intelligenz, hat eine neue Funktion vorgestellt, mit der Nutzer ihre gesprochenen Videoinhalte in verschiedene Sprachen übersetzen können – und das mit perfekt synchronisierten Lippenbewegungen.

Während das Start-up ursprünglich die Erstellung von Avataren für ihre Kunden (Unternehmen oder Content-Ersteller) anbot, und dies zu geringen Kosten, stellt dieser neue Schritt einen enormen Fortschritt dar. Und das auch für die breite Öffentlichkeit.
Der Geschäftsführer Joshua Xu, ein ehemaliger Ingenieur von Snapchat, und der Produktmanager Wayne Liang, ein Ingenieur von ByteDance (der Muttergesellschaft von TikTok), überschreiten mit dieser neuartigen Anwendung, die seit Anfang August 2023 verfügbar ist, die Grenzen des Möglichen.

Wie funktioniert das Ganze?

Um die Anwendung zu testen, müssen Sie nach dem Herunterladen ein Video aufnehmen, in dem Sie in Ihrer Muttersprache sprechen. Die Länge des Videos sollte mindestens 30 Sekunden und höchstens 5 Minuten betragen.
Anschließend können Sie die gewünschte Sprache aus über 40 Sprachen auswählen: Englisch, Deutsch, Spanisch, Polnisch, Französisch, Dänisch, Italienisch, Japanisch, Chinesisch, Hindi und viele mehr.

Die App wird den Rest der Arbeit übernehmen und die Sprache, Ihre Stimme und die Bewegungen Ihrer Lippen ganz nebenbei anpassen. In den sozialen Netzwerken werden seit der Inbetriebnahme Videos von sichtlich begeisterten Internetnutzern geteilt.
Eines davon zeigt ein Interview mit Lionel Messi, der auf Englisch spricht. Es geht derzeit um die Welt. Hier ein kleiner Vorgeschmack, ausgestrahlt auf dem spanischen Sender TJ Sports.

HeyGen ist in vielerlei Hinsicht noch verbesserungsfähig (der Akzent im Französischen ähnelt z. B. dem des Quebecois), doch die verschiedenen Videos auf Youtube könnten Übersetzungsprofis, insbesondere in der Filmindustrie, beunruhigen.

Nur eine Spielerei oder ein zukünftiger Konkurrent?

In Los Angeles findet seit dem 2. Mai 2023 ein Streik der Drehbuchautoren und Schauspieler Hollywoods statt, die eine bessere Verteilung der Einnahmen aus dem Streaming fordern. Gleichzeitig sorgen die Fortschritte der künstlichen Intelligenz für zusätzliches Unbehagen: Vor allem Synchronsprecher haben als erste befürchtet, dass sie ersetzt werden könnten.

Die Filmwelt fordert daher einen strengen Rahmen für den Einsatz der generativen KI, mit der sich problemlos besonders realistische Stimmen und computergenerierte Bilder erzeugen lassen. HeyGen, das von Tausenden von Menschen heruntergeladen wird, sorgt also nicht grundlos für Unbehagen bei Drehbuchautoren und den Akteuren der Branche.

Dennoch bleibt es wichtig sich zu besinnen, dass trotz der Errungenschaften der künstlichen Intelligenz kein technologisches Werkzeug (derzeit) die Emotionen ersetzen kann, die nur Menschen vermitteln und empfinden können.

 

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