Wie viel muss man ausgeben, um zu zweit eine Nacht im Zelt im Großherzogtum zu verbringen? Nun, 26,66 Euro, wenn man dem Vergleich glaubt, den camping.info gerade veröffentlicht hat. Die Website hat die Preise auf Campingplätzen in ganz Europa zusammengestellt. Das Ergebnis: Selbst Florence Kirtz-Bertemes, die Vorsitzende von Camprilux (Verband der luxemburgischen Campingplätze), ist erstaunt über den günstigen Preis

“In Wahrheit dürfte der Preis von 26,66 € eher den Tarifen entsprechen, die auf den öffentlichen Campingplätzen des Landes (die von Gemeinden, Vereinen oder Verkehrsvereinen verwaltet werden) praktiziert werden, betont sie. In den privaten Strukturen muss man eher mit 34 bis 38 € für zwei Personen rechnen.” Das bringt die Sache auf den Punkt…

Luxemburg ist nach wie vor ein “Campingland”. Davon zeugen die etwa 70 Campingplätze im Land, von denen sich zwei Drittel in Privatbesitz befinden. Diese Plätze werden von mehr als einer Million Touristen pro Jahr in der “normalen” Saison nachgefragt. Florence Kirtz-Bertemes und ihre Kollegen stellten fest, dass Reisende seit der Pandemie auf der Suche nach Komfort sind, wenn sie campen gehen. “Die Nachfrage nach Mobilheimen und Chalets steigt explosionsartig an. Die Zeit ist reif für Glamping.”

Entgegen dem Trend zu "festen" und etwas "schicken" Unterkünften ist das Zelt bei Campern übrigens immer noch sehr beliebt. "Die Zelte sind heutzutage leichter. Sie sind schnell aufgebaut und bei schlechtem Wetter sind sie schneller trocken. Außerdem gibt es immer noch einen großen Teil der Kunden, die das Zelt bevorzugen, weil sie in engem Kontakt mit der Natur sein wollen. Für sie ist es perfekt so!"

Auf der Suche nach Ruhe begnügen sich die Camper nicht damit, sich in ihrer Unterkunft im Kreis zu drehen. Sie gehen wandern oder fahren mit dem Fahrrad. Der Ausbau der Radwege im Großherzogtum erfreut die Gäste und sorgt dafür, dass die Campingplätze des Landes immer mehr Zulauf haben. Unter den attraktivsten Radwegen in Luxemburg ist die Vennbahn besonders beliebt. "Dieser Weg wurde auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke in den Ardennen angelegt", erklärt Florence Kirtz-Bertemes. Auf 125 km können Radfahrer die Landschaften Luxemburgs, aber auch Belgiens oder Deutschlands durchqueren.

"Wir haben das Glück, im Großherzogtum wunderschöne Landschaften mit Wäldern und Seen zu haben", sagt Florence Kirtz-Bertemes, die als gute "Vermarkterin" des Reiseziels Luxemburg gilt. Neben den ausländischen Touristen (hauptsächlich aus den Niederlanden, Deutschland und Belgien) hoffen die Campingplätze des Großherzogtums, auch die "Einheimischen" zu begeistern.

Es gibt keinen Grund, warum von den 672.000 Luxemburgern nicht auch einige auf diese Urlaubsform abfahren sollten. "Das ist ganz klar das, was ich von dem neuen delegierten Minister für Tourismus, Eric Thill, erwarte: die Einwohner dazu zu motivieren, ein paar Tage Urlaub im eigenen Land zu verbringen."

 

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