Als Erinnerung an die Heiligen Drei Könige oder von den Römern eingeführt, mit Frangipane oder kandierten Früchten – woher kommt der berühmte Dreikönigskuchen wirklich?

Ein vor allem religiöses Fest

Der Dreikönigskuchen wird normalerweise am Tag der Epiphanie gegessen: am 6. Januar. Warum gerade dieser Tag? Er entspricht dem Datum, an dem in der christlichen Religion die drei Weisen aus dem Morgenland, Gaspard, Balthasar und Melchior, Jesus zwölf Tage nach seiner Geburt besuchten.

Die Geschichte des Dreikönigskuchens beginnt mit den Saturnalien, einem Fest im alten Rom, das zwischen Ende Dezember und Anfang Januar anlässlich der Wintersonnenwende gefeiert wurde. Während dieser Feierlichkeiten wurde ein Sklave zum “König für einen Tag” oder “Prinz der Saturnalien” ernannt und konnte den ganzen Tag lang tun und fordern, was er wollte. Am Ende des Tages kehrte er in sein Leben als Sklave zurück oder konnte manchmal auch getötet werden.

Um herauszufinden, welcher Sklave der König des Tages sein würde, wurde eine Bohne in einem Kuchen versteckt; der Gewinner war derjenige, der darauf fiel. Dazu wurde oft der Jüngste der Familie ausgewählt, um unter den Tisch zu gehen und blind ein bestimmtes Stück an eine bestimmte Person zu vergeben.

Heute in Deutschland sind es die Kinder, die sich als Heilige Drei Könige verkleiden. Sie ziehen durch die Städte und Dörfer und gehen von Haus zu Haus, nicht um Süßigkeiten zu verlangen, sondern um die Häuser zu segnen!

Welche Unterschiede gibt es auf dem Teller?

In Deutschland wird in der Regel ein Dreikönigskuchen gegessen, eine Art Königskuchen, der ohne Frangipane gebacken wird und manchmal wie Brioche aussehen kann. Er ist meist mit Orangen und Gewürzen gefüllt und kann in manchen Fällen auch mit kandierten Früchten belegt sein.

Je nach Land kann das Rezept für den Dreikönigskuchen variieren. Im Großherzogtum spricht man von der “Dräikinnekskuch”, was die luxemburgische Übersetzung von “galette des rois” ist. Ähnlich wie die Galette, die man im nördlichen Teil Frankreichs (und damit auch in Lothringen) findet, enthält sie meist eine darauf gezeichnete Sonne und Frangipane. Auch im wallonischen Teil Belgiens wird die gleiche Art von Galette (mit Butter und Frangipane) gegessen.