Während die Debatte über die Arbeitszeitverkürzung den nächsten Wahlkampf vor den Parlamentswahlen anheizen dürfte, setzt die Wirtschaftswelt ihre Diskussionen über die Umsetzung dieser möglichen Maßnahme fort.

Unter den grundlegenden Themen hatte die UEL (Union des entreprises luxembourgeoises) eine umfassende Umfrage über die Praxis der Telearbeit/Home-Office in den Unternehmen und die Wünsche in Bezug auf die Umsetzung angekündigt.

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Eindeutige Ergebnisse

Wie bereits berichtet, sind die Ergebnisse eindeutig: 67 % der teilnehmenden Unternehmen beabsichtigen, Telearbeit zuzulassen oder weiterhin zuzulassen. Die Umfrage wurde in einem Panel von 1.073 Unternehmen durchgeführt, die 39 % aller in Luxemburg beschäftigten Arbeitnehmer repräsentieren. Im Einzelnen möchte eine große Mehrheit (83 %) der beteiligten Unternehmen ihren Beschäftigten zwei Tage Home-Office pro Woche anbieten.

“Telearbeit fordert eine Reform der Arbeitsorganisation mit mehr Flexibilität. Um qualifizierte Mitarbeiter anzuziehen, muss man ihnen mehr Möglichkeiten geben», so Jean-Paul Olinger, Direktor der UEL. 40 % der teilnehmenden Unternehmen, die derzeit Telearbeit zulassen, gaben an, bereits einen potenziellen Bewerber verloren zu haben, weil sie nicht genügend Telearbeit anboten. Die repräsentative Umfrage zeigt aber auch große Unterschiede auf

Differenz zwischen den Branchen

Home-Office ist in den Bereichen Versicherungen (96 %), Banken (83 %), Wirtschaftsprüfung und -beratung (80 %) und Dienstleistungen für Unternehmen (73 %) weitgehend usus. In der Industrie (66 %) und im Baugewerbe (49 %) sind die Ergebnisse geteilt, weil sich viele Berufe nicht für das Home-Office eignen. Während 43 % der Arbeitnehmer im Handel davon profitieren, ermöglichen dies nur 6 % der HoReCa-Unternehmen. Verständlicherweise…

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Eine Änderung der Gesetzgebung zur Telearbeit sprich Home-Office, könnte daher zu einer Ungleichheit zwischen bestimmten Arbeitnehmern führen. Die Telearbeit “gehört zu einem attraktiven Arbeitsumfeld“, hatte Premierminister Xavier Bettel bei seiner Rede zur Lage der Nation erklärt und gleichzeitig auf die Notwendigkeit einer Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bestanden.

Neben der üblichen Wahlkampf-Modi in spe der einzelnen Kandidaten ein weiteres Thema, das die öffentliche Debatte anheizen dürfte…