Ein Kind zu haben, ist schlimmer als keinen Job zu haben, schlimmer als eine Trennung und sogar schlimmer als der Tod des Partners. So empfinden das viele Deutsche, wie eine Studie des Max-Planck-Institutes ergeben hat. Rund 20.000 Teilnehmer wurden in dieser Studie über mehrere Jahre hinweg begleitet.

Regelmäßig sollten sie auf einer Skala von 0 bis 10 angeben, wie glücklich sie sind. 0 bedeutet „unglücklich“, 10 heißt „sehr, sehr glücklich“. Ergebnis: Das Glück deutscher Eltern sinkt im ersten Jahr mit Kind um 1,4 Einheiten. Durch Arbeitslosigkeit oder Tod des Partners ging die Zufriedenheit laut anderer Studien nur um etwa eine Einheit zurück. Eine Scheidung macht sogar nur 0,6 Einheiten aus.

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Warum sind viele Eltern unglücklich?

Zunächst ist alles in Ordnung. Die Vorfreude sorgt für Glück, auch die Geburt selbst gibt noch mal einen gewaltigen Schub nach oben. Spätestens aber dann, wenn sich Schlafmangel, ein schreiendes Baby und weniger Zeit für sich selbst bemerkbar machen, geht die Kurve wieder nach unten. Das betrifft vor allem junge Eltern. Eventuell liegt das daran, dass sie schwerer akzeptieren können, wie sehr ein Kind das eigene Leben verändert.

Umso angenehmer sollte der Gesetzgeber den Eltern das Leben vor und nach der Geburt des Kindes machen. Mögliche Punkte sind zum Beispiel:

+ Eine gesicherte, bezahlbare Kinderbetreuung

+ Leichter Wiedereinstieg in den Beruf

+ Problemlose Vereinbarung von Familie und Beruf

+ Man weiß heute, dass ein sicherer Job und eine angemessene Bezahlung für Zufriedenheit sorgen

Gibt es einen Kredit für Alleinerziehende?

Es ist leider heutzutage keine Seltenheit mehr, dass Paare sich trennen. Dann bleibt das Kind in der Regel bei einem Elternteil, meist bei der Mutter, und wird auch von ihr versorgt. Zwar hat sie Anspruch auf Unterhalt, oftmals reicht aber auch diese Zahlung nicht. Was fehlt, ist das Gehalt des ehemaligen Partners.

Banken tun sich schwer bei der Vergabe von Krediten an Alleinerziehende. Sie sind in der Regel nicht voll berufstätig, also nicht kreditwürdig. Zwar erhalten Alleinerziehende Hilfe vom Amt, dieses Geld ist aber für die Lebenshaltungskosten bestimmt und reicht nicht aus, um damit einen Kredit zurückzubezahlen. Nur mit einem Bürgen, der einspringt, wenn man selber nicht mehr in der Lage ist die Raten zu bedienen, ist ein solcher Kredit möglich.

Eine Alternative wäre noch der Kredit eines Verwandten oder Freundes, in dringenden Fällen auch die Hilfe vom Amt. Dieses springt zum Beispiel für die Reparatur der Waschmaschine oder eines neuen Kinderbettes et cetera ein.

Welche staatlichen Hilfen kann ich in Deutschland erwarten?

Natürlich stehen Familien mit Kindern hierzulande nicht alleine da. Es gibt auch auf der deutschen Seite einige staatliche Leistungen, die die finanziellen Sorgen etwas mildern sollen:

Kindergeld

Das Kindergeld in Deutschland wird nicht anhand des Einkommens berechnet. Es ist immer gleich und wird bis zum 18. Lebensjahr gezahlt, unter bestimmten Umständen auch darüber hinaus. Aktuell beträgt das Kindergeld 219 Euro (Stand: 2022) pro Monat für das erste und zweite Kind, 225 Euro (Stand: 2022) pro Monat für das dritte Kind und 250 Euro (Stand: 2022) pro Monat ab dem vierten Kind.

Kinderfreibetrag

Mit dem Kinderfreibetrag wird die steuerliche Belastung gesenkt. Er liegt derzeit bei 8.388 Euro (Stand: 2022) pro Jahr. Diese Summe wird bei der Steuer nicht berücksichtigt, auf sie müssen also keine Steuern gezahlt werden.

Elterngeld

Für den betreuenden Elternteil gibt es bis zu 24 Monate nach der Geburt das Elterngeld. Wie viel das ist, hängt davon ab, wie viel man vor der Geburt verdient hat. Mindestens 300 Euro und maximal 1.800 Euro (wenn man nur 14 Monate das Elterngeld bezieht) sind drin.

Mutterschaftsgeld

Das Mutterschaftsgeld wird an Frauen gezahlt, die in einer gesetzlichen Krankenversicherung sind und Anspruch auf Krankengeld haben. Das bis dahin gültige Nettogehalt der letzten Arbeit wird im Zeitraum von sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin bis acht Wochen nach der Geburt bezahlt.

Wohngeld für Familien

Diesen Zuschuss muss man beantragen. Entscheidend ist das Einkommen, die Anzahl der Familienmitglieder und die Höhe der Miete oder der Belastung. Prinzipiell zählt, dass alle einkommensschwachen Menschen das Recht auf Wohngeld haben. Für Familien gilt das umso mehr.

Kinderzuschlag

Auch diese Leistung hängt vom Einkommen ab. Der Zuschuss soll, zusammen mit dem eigentlichen Einkommen, den Bedarf der Familie decken. Hintergrund ist: So wird verhindert, dass Familien Arbeitslosengeld II beantragen müssen.