Es gibt Beulen, Narben und verschwundenes Eigentum oder Geld… Lange Zeit beschränkte sich die Frage nach den Folgen von Gewaltdelikten darauf, die körperlichen und finanziellen Zeichen der Angriffe festzustellen. Als ob nur das Eigentum und die körperliche Hülle die Kosten der Schläge und Angriffe zu tragen hätten. Heute weiß man, dass der Schock für die Opfer weit darüber hinausgeht. Eine Studie des Statec bestätigt diese Schlussfolgerung: Während ein Viertel der Personen, die bei einem Einbruch oder Diebstahl angegriffen wurden (25 %), körperliche Schäden angaben, fühlten sich 61 % der Betroffenen aufgrund des Erlebten unsicher, verletzlich und unsicher.

In Luxemburg wird die Polizei jedes Jahr über ein halbes Tausend Fälle von gewalttätigem Diebstahl alarmiert. Die Beamten erfassen gewissenhaft die Verletzungen und den finanziellen Verlust. Neben den Feststellungen und Ermittlungen ist jedoch auch eine psychologische Betreuung erforderlich. Der materielle oder physische Schaden erscheint im Vergleich zu den Auswirkungen auf die Psyche der Beraubten und Geschlagenen viel geringer.

Zwar ist diese Art von Kriminalität im Alltag bei weitem nicht allgegenwärtig (es wird ein Mal so viel gewaltloser Diebstahl festgestellt), aber die Schmerzen sind da, wie Statec in einer kürzlich erschienenen Veröffentlichung berichtet. Laut den Daten, die bei einer Stichprobe von Opfern erhoben wurden, ist zunächst einmal mit Angst, Furcht und Panik zu rechnen, die 56% der Zielpersonen nach eigenen Angaben empfunden haben. Ein Drittel (37%) gab sogar zu, zum Zeitpunkt der Tat unter Schock gestanden zu haben.

Aber es gibt ja noch die Zeit danach. Und hier weisen die Analysten von Statec auf besorgniserregende Zahlen hin. Bei 18 % der Opfer sind noch Monate nach dem Angriff Essstörungen oder Schlafstörungen festzustellen. 12% geben sogar an, sich seither sozial isoliert zu haben.

Die emotionalen Auswirkungen eines solchen Gewaltakts äußern sich bei 3% der Betroffenen in Selbstverletzungen oder sogar Selbstmordgedanken...

Bei der Befragung von 5.695 Einwohnern Luxemburgs stellte das Statec außerdem fest, dass die Auswirkungen von Angriffen bei weiblichen Opfern oft viel stärker waren als bei männlichen. Außerdem variieren die emotionalen Auswirkungen je nach Alter der Betroffenen.

Die unter 35-Jährigen berichten häufiger von Störungen (Essen, Ruhe) und Isolation, die 35- bis 54-Jährigen von Konzentrationsschwierigkeiten.

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