15 % der 171 700 im Großherzogtum lebenden EU-Ausländer werden bei den nächsten Europawahlen voraussichtlich in die Wahlkabine gehen. Das sind 30.605 Erwachsene, die fernab von zu Hause für die Vertreter ihres Heimatlandes oder Luxemburgs stimmen können.

1994 hatten sich nur 7,4 % der nicht-luxemburgischen Europäer in die Listen eingetragen, 2019 waren es 11,7 % und heute 15,1 %. Offensichtlich hat die Kampagne Je peux voter also Früchte getragen, obwohl ab sofort keine Eintragungen mehr möglich sind (die Frist wurde auf den 15. April festgelegt). “Zwischen zwei Wahlterminen sinkt die Zahl der registrierten Personen (aufgrund von Einbürgerungen, Wegzügen, Todesfällen usw.) und steigt im Vorfeld einer Wahl dank der Sensibilisierungskampagne, der Multiplikatoren und der Medien wieder an”, so das Familienministerium. Vor allem im letzten Monat ist die Entwicklung mit durchschnittlich 120 Anmeldungen pro Tag ab dem 18. März bedeutend.”

Je nach Nationalität scheint der Bürgersinn jedoch sehr unterschiedlich zu sein. Die Deutschen und die Niederländer haben am meisten von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Meinung zu äußern, um ihre nächsten Abgeordneten im Europäischen Parlament zu bestimmen. Das Familienministerium betont: “Generell weisen die nördlichen Nationalitäten höhere Wahlbeteiligungen auf als die südeuropäischen. Dies zeigt sich bei den aufeinanderfolgenden Kommunal– und Europawahlen in Luxemburg”.

Eine weitere Feststellung: Ein Viertel (25,9 %) der registrierten Nicht-Luxemburger lebt seit mehr als 20 Jahren im Großherzogtum. Umgekehrt haben nur 8,1 % der in die Listen Eingetragenen weniger als 4 Jahre in Luxemburg verbracht.

Luxemburg ist nicht nur Gründungsmitglied der Europäischen Union, sondern beherbergt auch viele europäische Institutionen (wie das Europäische Parlament oder die Europäische Investitionsbank) - und damit auch Arbeitnehmer aus den 27 EU-Mitgliedstaaten.

Von den 85% der nicht-luxemburgischen Europäer, die sich nicht in die Listen im Großherzogtum eingetragen haben, werden jedoch einige darauf bedacht sein, ihre Stimme direkt "zu Hause" abzugeben. Diese Bürger haben nämlich die Möglichkeit, ihre Stimme in ihrem Heimatland abzugeben, entweder durch einen Stellvertreter oder indem sie sich direkt dorthin begeben.

 

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