Bis zur letzten Minute… Nicht-Luxemburger, die im Großherzogtum leben, hatten bis zum 17. April Zeit, um sich in die offenen Wählerlisten für die Kommunalwahlen einzutragen. Nun, 1.875 haben dies noch am Montag getan. Genau 55 Tage vor der Wahl, bei der die Bürgermeister, Schöffen und Ratsmitglieder in allen Städten und Dörfern des Großherzogtums bestimmt werden.

In diesem Jahr war die Öffnung für diese Wähler neu. Vorbei ist es mit der Verpflichtung, seit mindestens fünf Jahren im Land zu wohnen, vorbei ist es mit der Regel, dass die Frist für die Registrierung vor der Wahl 87 Tage beträgt. Die Politiker müssen also froh oder enttäuscht sein, wenn sie feststellen, dass von 252.464 potenziell wahlberechtigten Wählern nur 50.084 den Schritt gewagt haben. Das sind 19% der Bevölkerung.

In der Quote war das Ergebnis halb und halb. Das heißt, die Wahlbeteiligung der "Ausländer" war bei der letzten Kommunalwahl 2017 höher (23 %), aber niedriger als bei der Wahl 2011 (17 %). In absoluten Zahlen ausgedrückt haben sich jedoch noch nie so viele Nicht-Luxemburger freiwillig gemeldet, um diejenigen zu bestimmen, die ihren Alltag bestimmen werden.

Die Vielfalt der Hauptstadt

Man darf auch nicht vergessen, dass die seit mehreren Monaten offenen Registrierungen mit der medialen Aufmerksamkeit der nationalen Kampagne "jepeuxvoter.lu" (ichkannwaehlen.lu) anstiegen. Auch die lokalen Akteure haben das Spiel gespielt, bei verschiedenen Veranstaltungen auf diese Möglichkeit hingewiesen und in der kommunalen Kommunikation auf den verschiedenen verfügbaren Medien auf diese Möglichkeit hingewiesen (in allen Sprachen!). Und nicht zu vergessen die Rolle der "Multiplikatoren", die als Werbeträger für die Demokratie fungieren!

Wenn man die Ergebnisse dieser Mediatisierung im Einzelnen betrachtet, gibt es Höhen und Tiefen. In Parc Hosingen betraf die Mobilisierung der nicht-luxemburgischen Gemeinschaft nur 13% der betroffenen Erwachsenen, während es in Bech 49% waren. Die große Erleichterung kommt aus der Stadt Luxemburg, die bislang Schwierigkeiten hatte, diesen Teil ihrer Bevölkerung zu mobilisieren. Im Jahr 2021 wird sie ihren Anteil verdoppeln!

So könnten am 11. Juni 12.626 nicht-luxemburgische Wähler in den Wahllokalen der Stadt ihre Stimme abgeben. Zum Vergleich: Vor sechs Jahren waren es nur 6.487 Wähler, die in die Wahlkabine gehen durften. Eine Verdoppelung des Wahlergebnisses, bravo!