“Ein beispielloses Jahr …” So will sich Luxair an das Jahr 2023 erinnern. Und das aus gutem Grund: Mit einem noch nie dagewesenen Angebot an Reisezielen hat die Fluggesellschaft viele Grenzen überschritten. Die Anzahl der beförderten Geschäfts- und Urlaubsreisenden, aber auch der Jahresumsatz: etwas mehr als 2,5 Millionen Passagiere an Bord, 683 Mio. € in der Kasse.

Bei der Vorlage ihrer Bilanz muss die nationale luxemburgische Fluggesellschaft jedoch zugeben, dass die Zahl der Fluggäste zwar einen Höchststand erreicht hat (+22 % in einem Jahr), der Nettogewinn jedoch nicht so hoch ausfällt. Das Jahr 2023 schloss mit einem Überschuss von “nur” 116 Millionen Euro ab. “Nur”, weil er im vorherigen Geschäftsjahr noch 493 Mio. € betragen hatte.

Der Direktor Gilles Feith, der seit 2020 am Ruder ist, weiß genau, dass dieses “Luftloch” nichts Alarmierendes ist. Tatsächlich war das Jahr 2023 auch von hohen Kosten geprägt. Etwa die Anmietung von zwei Boeing 737-8, um auf die steigende Kundenzahl reagieren zu können. Genauso wie Luxair auch Geld ausgeben musste, um einen Teil ihrer neuen Flugzeugbestellungen zu finanzieren.

Die Unterzeichnung von Verträgen über die Lieferung von vier Embraer E2 und acht Boeing B737-7 (ab Ende 2025) belastet das Budget des Unternehmens erheblich. Diese Rechnung wird sich im Laufe der Zeit mit der erwarteten Senkung des Treibstoffverbrauchs ihrer Flugzeuge der neuesten Generation verringern.

Vom Cockpit der Fluggesellschaft aus betrachtet, wird das Jahr 2024 mit "Vorsicht" angegangen. Zwar scheint der Himmel auf der Kundenseite klar zu sein (mit einem "starken Wunsch nach Flucht", der nach der Covid-Krise anhält), aber Inflation, die Gefahr eines wirtschaftlichen Abschwungs und geopolitische Spannungen sind dunkle Wolken am Horizont.

Nach der Ausgliederung des Cargo Handling-Geschäfts will die Fluggesellschaft ihr Angebot an Flughäfen vor allem in Europa weiter ausbauen. In diesem Jahr wurden auch die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag wieder aufgenommen. In der Nähe des Firmensitzes in Munsbach blitzten bereits die ersten Gewerkschaften auf.

Antwerpen-London berührt versenkt!

Januar 2023-Juni 2024: Die von Luxair betriebene Verbindung zwischen Antwerpen und London wird nicht über diesen Zeitplan hinaus bestehen bleiben. Laut der belgischen Nachrichtenagentur Belga war der Grund für diese Entscheidung ... ein Personalmangel bei der Fluggesellschaft des Großherzogtums (die bei Jobsuchenden einen hohen Bekanntheitsgrad hat).

Für einen Flug müssen Piloten und Flugbegleiter zur Verfügung stehen, was mit dem derzeitigen Personalbestand auf der Strecke Belgien-England offensichtlich nicht mehr möglich ist.