Ah, die glorreichen Zeiten der luxemburgischen Industrie… Die Zeiten vor dem ersten Ölschock 1974, als die Produktion von Roheisen und Stahl Rekordhöhen erreichte. Es wäre jedoch falsch zu glauben, dass der sekundäre Sektor in Gefahr ist. Der Wirtschaftsminister hat einen Abgeordneten, der sich nach der Gesundheit dieses Teils der nationalen Aktivität erkundigte, daran erinnert.

Im Großherzogtum, so Franz Fayot, zähle die Industrie immer noch 927 Unternehmen. Das sind immer noch mehr als 30.000 Arbeitsplätze. Und obwohl das Land schon lange nicht mehr mit Champagner auf die Ankunft eines großen Namens reagiert hat, werden weiterhin Unternehmen gegründet. Mehr als fünfzig im Jahr 2020, so die jüngsten vorgeschlagenen Statistiken. Mehr als 340 in acht Jahren…

Auch wenn von einigen Standorten (Goodyear in Colmar-Berg, Dupont in Contern, Liberty Steel in Dudelange) wenig ermutigende Nachrichten eintreffen, will der Minister das Glas halb voll sehen. Und verweist insbesondere auf die Bemühungen von Guardian, Euro-Composites oder ArcelorMittal. Allein bei diesen dreien würden die jüngsten Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen fast eine Milliarde Euro betragen. Entschuldigen Sie bitte das Wort…

Auch der Verband der luxemburgischen Industriellen verweist auf erfreuliche Aussichten. Eine Umfrage unter seinen Mitgliedern ergab, dass in den kommenden zwei Jahren 765 Neueinstellungen in der Branche geplant sind. Dabei würde es sich übrigens eher um die Schaffung neuer Stellen (51 %) als um Neubesetzungen (48 %) handeln, was ein Zeichen dafür ist, dass die Aktivität vorhanden ist.

Die geplante Verteilung der Einstellungen umfasst hauptsächlich Stellen in der Produktion (349), technische Stellen (293) und Verwaltungs-, Management- und Vertriebsstellen (123).

Ist eine Feder gebrochen?

Und wenn man bekannt machen müsste, dass Luxemburg nach wie vor "Industry friendly" ist, so versäumen es die Teams des Ministeriums nicht, die Fühler auszustrecken und Ansiedlungswillige zu empfangen. Ganz zu schweigen von der Werbung, die im Ausland von den Luxembourg Trade and Investment Offices betrieben wird.

Diese neun Büros haben das Ziel, den Bekanntheitsgrad des Landes im Bereich der Investitionen in die Schwerindustrie, in digitale Technologien und nachhaltige Entwicklung in Seoul ebenso wie in New York oder Casablanca zu steigern.

Dennoch wäre es gut, die Ankunft eines großen Ansiedlungsprojekts im Großherzogtum zu melden. Und das, obwohl sich die Beispiele an den Grenzen, im Saarland und in Lothringen (mit Stellantis oder Loop-SKGC), häufen. Seit den Misserfolgen der Fage- oder Knauf-Insulation-Fabriken scheint eine Feder gebrochen zu sein.

Diese beiden waren im Wesentlichen an Umweltfragen gescheitert. Hat ihr Beispiel einige Investoren abgekühlt? Die Zukunft wird es zeigen, aber im Moment muss Franz Fayot - leider - zugeben, dass er "kein endgültiges Projekt" aus dem Hut zaubern kann.