Vier Länder, vier Gesichter für den Elternurlaub
Veröffentlicht
von
Mathilde Brizion
am 16/05/2024 um 06:05
Um die “demografische Aufrüstung” des Landes einzuleiten, möchte Emmanuel Macron in 🇫🇷Frankreich den Elternurlaub reformieren. Dieser soll ab August 2025 durch einen Geburtsurlaub ersetzt werden. “Seine Dauer wird drei Monate für Mütter und drei Monate für Väter betragen, die während des ersten Lebensjahres des Kindes kumuliert werden können”, erklärte der Präsident der Republik.
Diese für den Nachwuchs reservierte Zeit würde dann mit 50 % des Monatslohns bis zu 1.900 € entschädigt werden, also weit mehr als die derzeit gewährte Pauschale (448 € pro Monat). Nur könnte gleichzeitig und im Gegenzug die Dauer dieses Urlaubs von einem Jahr auf nur ein Vierteljahr verkürzt werden. Die ersten Verhandlungen mit Gewerkschaften, Arbeitgebern und Familienverbänden werden ab diesem Mittwoch, dem 15. Mai, stattfinden.
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Was die Frist betrifft, geht Luxemburg🇱🇺 den umgekehrten Weg. Im Koalitionsvertrag, der von der neuen CSV-DP-Mehrheit unterzeichnet wurde, ist die Verlängerung des Elternurlaubs um drei Monate einer der Punkte, die bis 2028 geprüft werden sollen. Mehr Zeit, aber nicht mehr Geld.
Das gewährte Einkommen würde im Großen und Ganzen dem derzeitigen Betrag entsprechen, aber über einen längeren Zeitraum ausgezahlt werden (zwischen 514 € und 4.284 €/Monat, abhängig von der Höhe des Gehalts, der Arbeitszeit und der Art des gewählten Urlaubs).
Derzeit können im Großherzogtum die Eltern eines Neugeborenen (Einwohner oder Grenzgänger) jeweils zwei Urlaubszeiten beantragen, wenn sie beide in Luxemburg beschäftigt sind:
- Ein erster Urlaub direkt im Anschluss an den Mutterschafts- oder Pflegeurlaub;
- Ein zweiter Urlaub, der vor dem sechsten Lebensjahr des Kindes genommen werden muss.
Die Dauer des zweiten Urlaubs beträgt 4 bis 6 Monate bei Vollzeitbeschäftigung und kann in Teilzeitbeschäftigung aufgeteilt werden. Im Jahr 2023 konnten sich mehr als 13.100 Versicherte dem Wohlergehen und der Erziehung ihres Kindes widmen und erhielten von der Caisse pour l'avenir des enfants (Zukunftskeess) Kasse ein Ersatzeinkommen für die Zukunft der Kinder.
In Belgien ist Elternurlaub beliebt
Auf der belgischen Seite🇧🇪 können Arbeitnehmer bis zum 12. Lebensjahr ihres Nachwuchses Elternurlaub in Anspruch nehmen. Auch hier kann der Arbeitnehmer zwischen verschiedenen "Formeln" wählen, d. h. zwischen Vollzeitpause oder reduzierter Arbeitszeit. Eine Regelung, die übrigens immer mehr Eltern glücklich macht. So stieg die Inanspruchnahme von Urlaub zwischen März 2023 und März 2024 im Vergleich zu den vorangegangenen zwölf Monaten bei Vätern um 14 % und bei Müttern um 7 %.
Laut einer Studie des auf Personalwesen spezialisierten Unternehmens SD Worx haben somit fast 100.000 belgische Eltern innerhalb eines Jahres Elternurlaub in Anspruch genommen. Bei Vollzeitbeschäftigung wird dieses Recht vom nationalen Arbeitsamt mit bis zu 1.666 €/Monat vergütet. 51 % von ihnen entschieden sich für 1 Tag Urlaub pro Woche. Auch die Möglichkeit, einen halben Tag mit den Kindern statt mit den Kollegen zu verbringen, ist bei den Vätern sehr beliebt.
Deutsche Eltern🇩🇪 erhalten ein Jahr Elternurlaub. Dies gilt bis zum dritten Lebensjahr des Kindes. Um Väter dazu zu bewegen, dieses Recht in Anspruch zu nehmen, wurde der Urlaub auf 14 Monate verlängert, wenn sich beide Elternteile den Urlaub teilen. Ein Familiengeld, das Elterngeld, wird dann in Höhe von zwei Dritteln des Gehalts (zwischen 300 und 1.800 €) ausgezahlt.
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