Vor einigen Jahren gab es vier Staaten, die teurer als Luxemburg waren. Ok, dass das Großherzogtum nicht ‘günstig’ ist, ist uns als Konsumenten hinreichend bekannt. Aktuelle Daten von Europas Statistischem Institut Eurostat bestätigen es.. In Luxemburg lagen die Preise für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen im Jahr 2021 im Schnitt 36,4 % über dem Durchschnitt des Preisniveaus in der EU.

Nur in Irland (43,8 % über EU-Durchschnitt) und Dänemark (43,1 %), kauft man teurer ein als im Großherzogtum. Auf Luxemburg folgen Schweden (29,7 %) und Finnland (26,7 %).

In den Nachbarländern unserer Großregion Belgien (13,1 %), Frankreich (12 %) und Deutschland (7,8 %) waren die Preise ebenfalls höher als im EU-Durchschnitt – jedoch deutlich weniger ausgeprägt als in Luxemburg.

Irland nun vor Dänemark

Die günstigsten Preise für Verbraucher hat Rumänien und Bulgarien. Dort kosten viele Waren fast nur halb so viel wie im europäischen Durchschnitt. Der Unterschied der Preisniveaus für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen in der EU zwischen dem günstigsten und dem teuersten Mitgliedstaat fast um das Dreifache.

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Die Daten von Eurostat zeigen, bei Nicht-EU-Mitgliedsstaaten, dass sowohl die Schweiz (67 % über dem EU-Durchschnitt) als auch Island (51,7 %) und Norwegen (44,7 %) noch teurer sind als das teuerste Land in der EU. Japan (23,3 %) und die USA (15,5 %) liegen hingegen näher am europäischen Durchschnitt.

2020 lag Dänemark, wie in den Jahren zuvor auch, an der Spitze des EU-Rankings. Dahinter Irland auf Platz zwei und Luxemburg auf Platz drei. Nun hat Irland den ersten Platz eingenommen.

2016 hat Luxemburg Finnland vom Platz des viertteuersten Landes der EU verdrängt. 2018 sind die Preise des Großherzogtum an denen Schwedens vorbeigezogen. Seitdem liegt das Luxemburg auf Platz drei.

Die Preise, sowohl in Dänemark als auch in Irland, sind 2021 schneller gestiegen sind als im EU-Durchschnitt, in Luxemburg jedoch etwas langsamer. Die Preisniveaus in Dänemark und Irland haben ihren Abstand zu Luxemburg demnach leicht vergrößert.

Tabak, Transport, Alkohol

Eurostat zufolge, war das Großherzogtum im Jahr 2021 nur in ganz wenigen Bereichen günstiger als der europäische Durchschnitt. Dazu zählen alkoholische Getränke und Tabakwaren (4,6 % billiger) sowie Produkte rund um Transport und Mobilität (4,2 % billiger) sowie auch Transport-Leistungen (3,4 % billiger).

Absoluter Spitzenreiter bei hohen Preisen war Luxemburg im Jahr 2021 in der Kategorie „Einrichtungsgegenstände fürs Haus“ (29,9 % mehr als im europäischen Durchschnitt). Selbst die ansonsten noch teureren Nicht-EU-Mitgliedsländer Schweiz, Island und Norwegen sind in dem Bereich billiger.

Teuerstes Land der Europäischen Union ist Luxemburg, Eurostat zufolge, auch im Bereich Lebensmittel (27 % über dem EU-Durchschnitt). Die Schweiz, Norwegen und Island sind jedoch noch teurer als Luxemburg.

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Deutlich über dem EU-Durchschnitt waren die Preise hierzulande auch in den Bereichen Kommunikation (42,3 %), Hotels und Restaurants (25,8 %), Freizeit und Kultur (18,6 %) sowie Kleidung und Schuhe (7,1 %).

Wenig überraschend auch das Ergebnis, was Kosten rund ums Haus anbelangt: hier sind die Preise in Luxemburg (plus 86,9 %) fast doppelt so hoch wie im europäischen Durchschnitt. Trotzdem sind die Preise in Irland (94,3 %) noch höher als hierzulande. Auch die Schweiz (96,7 % mehr als der EU-Durchschnitt) ist noch teurer. Am günstigsten sind die Preise in diesem Bereich in Polen (38,4 % des EU-Durchschnitts) und Bulgarien (36 % des EU-Durchschnitts).