Derzeit denken viele Händler mit Blick auf ihre massiv gestiegenen Energiekosten über Einschränkungen bei den Ladenöffnungszeiten nach. Einige Unternehmen haben diesen Schritt bereits getan und öffnen später oder schließen früher, wie der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Rheinland-Pfalz, Thomas Scherer, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte.

Vereinzelt werde auch darüber nachgedacht, einen Tag komplett die Eingangstüren geschlossen zu halten. Dabei gehe es vor allem um den Montag als den umsatzschwächsten Tag. “Es könnte sein, dass der Montag ein großer Schließtag im Handel wird”, sagte er weiter.

Energiekosten, Liefer- und Personalprobleme im Einzelhandel

Viele Einzelhändler in RLP denken aufgrund der Krisen (Energie, Personalmangel,…) derzeit darüber nach, ihre Ladenöffnungszeiten zu verkürzen. Und der Montag gilt im Einzelhandel als umsatzschwächster Tag der Woche.

Rund 90 % dieser Einzelhändler würden in einem solchen Fall am Montag ihre Geschäfte geschlossen lassen. Als Grund für die Maßnahmen gaben die Betriebe laut Scherer überwiegend die gestiegenen Energiekosten an. Vereinzelt seien auch Liefer- oder Personalprobleme ausschlaggebend.

Im Bereich Mittelrhein sagten in einer Umfrage des Handelsverbandes 11 % der teilnehmenden Betriebe, dass sie bereits später ihre Ladentüren öffnen. 33 % schließen den Angaben zufolge früher. 19 % denken sogar darüber nach, einen Tag komplett zu schließen.

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Ähnliche Schritte auch im Gastro-Bereich

Im Sektor Gastronomie zeichnet sich ebenfalls ein ähnliches Szenario ab. Viele Restaurants in unserer Großregion gehen auch derweil den Schritt, an umsatzschwachen Tagen nicht mehr zu öffnen – meistens Montags.

Zum einen ebenfalls wegen der steigenden Energiekosten und im Einkauf – zum anderen auch, weil schlicht weg das Personal fehlt. Die Zeiten der Pandemie hat viele Entlassungen zur Folge gehabt – und eben diese ehemaligen Mitarbeiter haben mussten sich auf die Suche nach einem neuen Job machen.

Hälfte der Restaurants im Westen der Pfalz droht das Aus

Etwa die Hälfte aller Gastronomen in der Westpfalz stehen vor dem Aus, berichtet der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Rheinland-Pfalz. Aber nicht nur die hohen Kosten für Energie und Lebensmittel sorgen dafür: im Zuge der Coronakrise mussten die Gastronomiebetriebe ganz oder teilweise schließen. Dadurch hätten viele ihre finanziellen Rücklagen aufgebraucht.

Lebensmittel- und Energiekrise betreffen auch Gäste

Hinzu kommen eben nun noch die hohen Preise bei Energie und Lebensmitteln. Nach Angaben von DEHOGA gibt es kaum Alternativen – und die, die es gibt, müssen die Gäste tragen. Deshalb haben viele Betriebe ihre Preise erhöht. Auch die Speisekarte haben viele verkleinert.

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Restaurants fehlt es an Mitarbeitern

Dazu kommt noch der Fachkräftemangel. Den Gastronomen würden im Schnitt etwa 40 % der Mitarbeiter fehlen. Dabei wendeten die meisten sich von der Hotel- und Gaststättenbranche ab, weil sie nicht bereit seien, an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten.

Hinzu kommt: “Einer der Hauptgründe für den Personalmangel ist unter anderem die Bezahlung“, erklärte James Ardinast von der Initiative Gastronomie Frankfurt (IGF). Viele seien in Supermärkten oder in der Logistik untergekommen, wo die Bezahlung deutlich höher sei als in der Gastronomie.