Bisher betrug der Elternurlaub sechs Monate, aber in Zukunft könnte er genauso lange dauern wie eine Schwangerschaft. Als Luc Frieden die wichtigsten Punkte des Koalitionsvertrags zwischen CSV und DP vorstellte, kündigte er an, dass die beiden Parteien “den Urlaub um drei Monate verlängern” wollten.

Ob sich diese Verlängerung um ein Vierteljahr auf die Fortsetzung des bisher gewährten Semesters bezieht, ist derzeit jedoch nicht sicher. Für den künftigen Regierungschef geht es vielmehr darum, “eine Flexibilisierung anzubieten”. Ein Elternurlaub von neun Monaten also, der aber auf einmal oder in mehreren “Tranchen” über einen bestimmten Zeitraum genommen werden könnte, scheint der gewählte Weg zu sein.

Der Elternurlaub, der sowohl Vätern als auch Müttern offen steht, konnte bisher auf drei Arten genommen werden:

  • 👶Vollzeit (über 4 oder 6 Monate)
  • 👧🏿Halbtags (während 8 oder 12 Monaten)
  • 🧒🏻Fraktioniert (über maximal 20 Monate mit 1 Tag/Woche oder 4 Tagen/Monat)

In 2022 hat die Kinderzukunftskasse 12.698 Väter und Mütter finanziell unterstützt, die sich dafür entschieden haben, zu Hause zu bleiben, um ihren Kleinen näher zu sein. Dies entspricht einem Ersatzeinkommen von 329 Millionen Euro.

Ohne weitere Erklärungen wies Luc Frieden darauf hin, dass die Verlängerung des Elternurlaubs "ohne zusätzliche Belastung für den Staat" erfolgen würde. Dieser Punkt wird vom neuen Familienminister Max Hahn (DP) erklärt werden müssen.

Auch der Mutterschaftsurlaub wird sich ändern

Flexibilität ist auch ein Thema für die Zukunft des Mutterschaftsurlaubs. Derzeit dürfen Mütter, die im Inland oder an der Grenze wohnen, nicht länger als 16 Wochen in den Mutterschutz gehen. Diese Dauer soll beibehalten werden. Luc Frieden begnügte sich mit der Aussage, dass man in Erwägung ziehe, den Urlaub "etwas flexibler zu gestalten, vor oder nach der Geburt".

Ein weiterer Fortschritt ist in Bezug auf die soziale Unterstützung für diejenigen zu erwarten, die ihre Karriere vorübergehend unterbrechen möchten, um sich um die Entwicklung ihres Nachwuchses zu kümmern.

Die Mehrheit der DP-CSV ist der Ansicht, dass diese Eltern Anspruch auf zwei oder drei Jahre Mitgliedschaft in der Sozialversicherung haben könnten. Eine "Geste", die nach Ansicht der künftigen Regierung auch hier zu einer "besseren Harmonie von Berufs- und Privatleben" beitragen würde.

In seinen Ausführungen zur geplanten Familienpolitik für den Zeitraum 2023-2028 ging der Premierminister auch auf 💞die Adoption und den gemeinsamen Wunsch der Liberalen und der Christlichsozialen ein, "alle Diskriminierungen🏳️‍🌈 zum Adoptionsrecht zwischen homosexuellen und heterosexuellen Paaren zu beseitigen". Diese Themen werden von Yuriko Backes (DP) übernommen, deren neues Ministeramt die Gleichstellung der Geschlechter einschließt.

©SIP / Jean-Christophe Verhaegen

Das Parlament wird aufgefordert, über ein Gesetz nachzudenken, das es einer Einzelperson (Mann oder Frau) ermöglicht, ein durch künstliche Befruchtung geborenes Kind zu adoptieren.

Auch die Möglichkeit für Paare oder Alleinerziehende, ein im Ausland durch Leihmutterschaft geborenes Kind in Luxemburg anerkennen zu lassen, wird voraussichtlich geändert werden.

 

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