Luxemburg hat ein gewichtiges Problem, das es anzugehen gilt: die Fettleibigkeit, unter der die Jugend leidet. Und es besteht dringender Handlungsbedarf, denn innerhalb weniger Monate hat sich die Situation auf der Waage verschlechtert.

Bereits 2018 waren die Ministerien für Sport und Bildung gewarnt worden. Eine Studie, die zeigte, dass 4,6 % der Kleinkinder in der Grundschule und 5,2 % der Jugendlichen in der Sekundarstufe einen Body-Mass-Index hatten, der Fettleibigkeit markierte. Die Zahlen sind seitdem gestiegen.

So ist im letzten Schuljahr 2021-22 die Fettleibigkeit weiter angestiegen. Um einen Punkt in der Grundschule (1 von 20 Schülern), doppelt so viel in der Sekundarstufe (12%)…

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Es lebe die Kantine – gesund und kostenlos!

Eine Generalüberholung der Menüs in den Schulkantinen (hin zu einer gesünderen Ernährung) ist also kein Luxus. Und selbst wenn nicht alle Schülerinnen und Schüler mittags in der Kantine essen, dürfte der kostenlose Service (der seit dem Schuljahr 2022 gilt) einige Eltern davon überzeugen, Jungen und Mädchen am Ort des Unterrichts essen zu lassen.

Für die Behörden hätte es sogar ein Vorher und ein Nachher von Covid gegeben. Zwar war die allgemeine Gewichtszunahme bereits vor der Pandemie festgestellt worden, doch scheint die Pandemie für das Übergewicht der Minderjährigen “vorteilhaft” gewesen zu sein.

Die Minister Paulette Lenert und Georges Engel, die zu diesem Thema befragt wurden, sind der Meinung, dass sich Luxemburg im Übrigen einem weltweiten Trend nicht entziehen kann.

So stellt beispielsweise eine amerikanische Studie fest, dass vor der Gesundheitskrise “etwa 19% der Jugendlichen im Alter von 2 bis 19 Jahren in den USA stark übergewichtig waren. Ein Jahr später war der Anteil auf 22,4 % gestiegen. Das heißt, jedes fünfte Kind ist zu schwer für sein Alter!

Das lässt sich erklären. Bestimmte Ängste können durch Bulimie kompensiert werden. Die Distanzierung von zu Hause kann das Naschen begünstigt haben. Und vieles mehr…

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Vorsicht vor der Rechnung für die Pflege

Nach der Feststellung: Was gedenkt die luxemburgische Regierung zu tun? Diese Frage wurde von der Abgeordneten Nancy Arendt gestellt. In ihrer Antwort erfuhr die Abgeordnete unter anderem, dass in diesem Jahr ein nationales Programm zur Prävention von Fettleibigkeit (und Typ-2-Diabetes) gestartet werden soll. Diese Initiative soll auch in Schulen umgesetzt werden.

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Außerdem wird das Sportministerium die Vorteile regelmäßiger körperlicher Betätigung für junge Menschen hervorheben. Auch um ein paar überschüssige Pfunde zu verlieren. Der Welttag gegen Fettleibigkeit am 4. März dürfte ebenfalls zur Entwicklung positiver Initiativen führen.

Und wenn sich die Schieber auf der Waage nicht schon jetzt bewegen, weiß man, dass das Land und seine von Übergewicht betroffenen Einwohner morgen dafür bezahlen werden.

Denn Fettleibigkeit ist der günstigste Faktor für eine ganze Reihe von Beschwerden: Bluthochdruck, Cholesterin, Arthrose (insbesondere in den Knöcheln und Knien), bestimmte Krebsarten (Darm, Brust, Gebärmutter…), Schlafapnoe oder Fruchtbarkeitsstörungen.

All dies sind -ernste- Probleme, für die die Antwort in Form von Behandlungskosten in der Zukunft teuer werden wird, wenn Luxemburg nicht aufpasst.