Während 45 Bau- und Abrissunternehmen für März Kurzarbeit beantragen konnten, wird den rund 90 Beschäftigten von Carvalho Construction diese Möglichkeit nicht gewährt. Ihr Geschäftsführer hat nämlich soeben angekündigt, dass das Unternehmen mit Sitz in Colmar-Berg Konkurs anmelden wird. Ein weiterer Ausfall in der luxemburgischen Baubranche…

Von Cenaro über Stugalux bis hin zu Toitures Martino waren die letzten Monate für zahlreiche Strukturen fatal. Es ist daher dringend notwendig, dass sich die verschiedenen Akteure auf einen Plan zur Wiederbelebung des Sektors einigen. In den letzten Wochen hatte das Unternehmen Carvalho bereits besorgniserregende Anzeichen von Schwäche gezeigt. Angefangen mit der verspäteten Zahlung einiger Gehälter…

Auch wenn viele Unternehmen derzeit unter der sinkenden Nachfrage nach neuen Wohnungen leiden (oder fallen), ist dies nicht der Grund für die Schließung von Carvalho Construction. Vielmehr war es ein Mangel an Liquidität, “denn die Auftragsbücher waren alles andere als leer”, so Jean-Luc de Matteis.

Die Krümel unter sich aufteilen

Der OGBL-Zentralsekretär war bei der Versammlung anwesend, in der die Belegschaft über den Konkursantrag informiert wurde. “Offensichtlich hat der Anstieg der Materialpreise dieser jungen Firma (weniger als 10 Jahre alt), die jedoch beträchtlich gewachsen war, nicht geholfen, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen (…) Die Direktion erkennt dies an und zeigt sich aufmerksam gegenüber der Zukunft jedes einzelnen ihrer Beschäftigten.”

Die Spur eines möglichen Übernehmers hielt die Hoffnung bis zum heutigen Dienstag aufrecht, doch dieser potenzielle “Retter” bot letztlich keine tragfähige Lösung an. “Wenn Carvalho fällt, wird es also einige Baustellen geben, die fertiggestellt oder durchgeführt werden müssen. Die anderen Unternehmen werden sich die Brosamen teilen”, stellt der Gewerkschafter bitter fest, der nun zusammen mit seiner LCGB-Kollegin Liliana Bento über das Schicksal der künftigen Arbeitssuchenden wachen wird.