Seit 2017 schien alles für die Straßenbahn in der luxemburgischen Hauptstadt zu laufen. Zwar war die Durchquerung des Bahnhofsviertels kein Zuckerschlecken gewesen, aber im Großen und Ganzen waren alle mit dem Fortschritt dieses Transportmittels zufrieden, das mittlerweile von 100.000 Fahrgästen pro Tag genutzt wird. Dabei hatte man jedoch nicht mit Lydie Polfer, der Bürgermeisterin der Hauptstadt, gerechnet…

Als sie den Mobilitätsplan 2035 der Stadt vorstellte, stellten die DP-Politikerin und ihr für Mobilität zuständiger Beigeordneter Patrick Goldschmidt die für die künftigen Ziele der Straßenbahn beschlossenen Strecken in Frage. Diese Strecken wurden in der Planung des Ministeriums für Mobilität, das noch unter der Leitung des Grünen François Bausch stand, als “vorrangig” eingestuft.

Als 40%ige Mitaktionärin von Luxtram hat die Stadt natürlich ein gewichtiges Wort in dieser Angelegenheit mitzureden. Doch diese Kehrtwende ist eher unerwartet. Aber sie ist fest verankert! Die Linie, die Bouillon mit der Route d’Arlon verbinden soll, ist also ernsthaft umstritten. Die Verbindung, die insbesondere das Centre Hospitalier de Luxembourg mit dem Place de l’Étoile verbinden und am ehemaligen Stade Josy-Barthel vorbeiführen soll, sei zu kompliziert zu realisieren.

Nicht realisierbar

In der Route d’Arlon wäre die Stadt nicht Eigentümerin der gesamten für die Verlegung der Schienen erforderlichen Flächen, was die Gewährleistung einer geradlinigen Streckenführung zusätzlich erschweren würde. Das Projekt sollte also verschoben werden, so die Hauptstadtpolitiker.

Die gleiche Meinung gilt für die geplante zweite Straßenbahnlinie auf der Oberstadtseite, die von Kirchberg kommend am Schumann-Kreisel abbiegen und über die Avenue de la Porte-Neuve zum Place de l’Étoile über den Boulevard Royal führen soll. Sie habe “bis 2035 keine Priorität mehr (…) Das ist einfach nicht realisierbar”!

Indem sie die Karten neu mischt, wollen die Bürgermeisterin und ihr Beigeordneter neue, ihrer Meinung nach dringendere Orientierungen in den Vordergrund stellen. Angefangen mit der Verlegung eines Gleises von Cloche d’Or bis zum Place de l’Étoile. Eine Hypothese, die der neue Direktor von Luxtram seinen Teams vorlegen muss…

Aber was denkt die derzeitige Ministerin für Mobilität darüber? Immerhin ist Yuriko Backes (DP wie Lydie Polfer) Teil der neuen Mehrheit, die in ihrem Koalitionsvertrag versichert hat, den Richtlinien des Nationalen Mobilitätsplans 2035 folgen zu wollen. Ein Dokument, das die beiden in Frage gestellten Linien als vorrangig vorschrieb. Inzwischen ist sicher, dass die Straßenbahn im Sommer am Stade de Luxembourg ankommen wird.

 

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